Wir leben in einer Wegwerf-Gesellschaft. Es ist kostengünstiger und unkomplizierter, defekte und kaputte Dinge zu ersetzen, statt sie zu reparieren.
Dinge…
Das sind Gegenstände, Fahrzeuge, Kleidung. Alles, was man halt so braucht im Leben, von den Socken bis zum Küchengerät, vom der Uhr bis zum Rasenmäher.
Ersatzteile gibt’s keine mehr oder die Reparatur ist viiiiiiiel zu teuer, also weg damit und ein Neues kaufen.
Wir werfen nicht nur Gegenstände weg, sondern auch sehr viele Lebensmittel.
Es nennt sich Food Waste.
Überfluss. Offensichtlich.
Wir leben in einer Zeit, in der aber ein Umdenken statt findet. Es wird darüber geschrieben und gesprochen und es wird von vielen auch gehandelt. Veränderungen brauchen Zeit…
Dinge…
Wir leben in einer Wegwerf-Gesellschaft. Ich wiederhole mich… Wir entledigen uns schnell Dingen und ersetzen sie, während dem sich bei uns unendlich viele Dinge ansammeln. Wir haben, was wir benötigen und noch viel mehr. Wir haben nicht nur eins davon, sondern zwei oder drei oder vier. Wir besitzen unglaublich viele Dinge.
Vielleicht verlieren sie für uns genau aus diesem Grund an Wert. An Besonderheit.
Weil fast alles einfach zu ersetzen ist.
Dinge…
Ich wiederhole mich noch einmal… Wir leben in einer Wegwerf-Gesellschaft. Nicht nur was Dinge und Gegenstände betrifft, nein. Auch was unsere Beziehungen betrifft, was Menschen betrifft.
Wer nicht mehr reinpasst, kann weg. Es ist so einfach.
Jede dritte Ehe wird in der Schweiz geschieden (was zwar eine Verbesserung ist, denn in den letzten zwanzig Jahren war es sogar jede zweite). Es ist einfach, sich zu trennen oder scheiden zu lassen. Es geht schnell und man muss sich nicht unbedingt mehr damit auseinander setzen. Man kann sich sogar online scheiden lassen.
Einfach weg damit. Vergessen und weit weg ist die Liebe, die man füreinander gefühlt hat und damit all die Wünsche, Hoffnungen und Pläne… Wo sind die Versprechen geblieben, die man einander gegeben hat? Die, in denen man um die Liebe, um die Beziehung kämpfen wollte? Daran arbeiten? Weg und vergessen?
Es ist auch einfach, einen fliegenden Wechsel von Partnern zu machen. Die „alte“ Beziehung muss dafür nicht zwangsläufig schon beendet sein.
Die Liebe ist ja nur eine Art von Beziehungen, es gibt noch andere. Zum Beispiel Freundschaften. Mir kommt es manchmal so vor, als ob auch diese nicht mehr soooo viel zählen würden. Viele Freundschaften oder Bekanntschaften sind oberflächlicher geworden, sicher auch begünstigt durch „neuen“ Kommunikationsmittel. Es ist nicht nötig, alles zusammen zu besprechen oder jemandem persönlich etwas zu erzählen, man macht einfach eine Whatsapp-Text- oder Sprachnachricht. Man liest sich bei Facebook oder sieht sich den Whatsapp-Status an. Mehr Kontakt besteht oft nicht. Muss ja auch nicht zwangsläufig, denn es gibt ja verschiedene Arten von Bekanntschaften.
Wir wissen vielleicht mehr voneinander und dennoch weniger.
Freunde sind austauschbar geworden, viele Menschen haben es verlernt oder sind nicht bereit, sich mit jemandem auseinander zu setzen oder sich für jemanden einzusetzen. Es ist so unbequem, wenn es jemandem nicht gut geht, wenn jemand anderer Meinung ist oder wenn er etwas Falsches sagt.
Keine Zeit und keine Lust auf sowas, der kann weg. Denn es hat andere, mit denen es einfacher ist. Im Moment jedenfalls.
Bestimmt ist das überrissen dargestellt. Irgendwie. Oder vielleicht doch nicht?
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