9 Monate Schwangerschaft und dann die Geburt, schwupps (mehr oder weniger schwupps) ist das Kind geboren. Und dazu eine frischgebackene Mama.
Klingt relativ einfach und unkompliziert… Aber das ist es irgendwie nicht.
Eine einigermassen normal denkende Frau ist sich wohl schon vor der Schwangerschaft oder Geburt bewusst, was es bedeutet, eine Mutter zu sein. Was es dann aber tatsächlich bedeutet und mit sich zieht, merkt man vermutlich dann erst, wenn das Kind da ist. Ich meine, das volle Ausmass. Jedenfalls mir ging es so.
Soooooo viel Schönes, aber auch Schwieriges, immer wieder Neues, Überforderung und Ängste.
Und die LIEBE. Wenn es eine bedingungslose Liebe gibt, würde ich meine Liebe zum Kind so nennen. Die grosse Liebe meines Lebens. Also da ist sie nun, die riesengrosse Liebe zu diesem kleinen Wesen. Grösser als es man sich vielleicht je hätte vorstellen können. Ein kleiner Mensch, für den man alles tun würde. Und tut.
Und die Müdigkeit, die war am Anfang wirklich schlimm. All diese schlaflosen Nächte. Ich habe damals oft die Sozialleistungen der Schweiz verflucht, als ich drei Monate nach der Geburt zwar noch für eine lange Zeit schlaflose Nächte hatte und aber auch wieder arbeiten gehen musste. Und irgendwie schleppe ich diese Schlaflosig- und Müdigkeit auch nach Jahren noch immer mit mir herum.
Und der Stolz. Was freut man sich über jeden Pups, der das Kind produziert, nä? Ich glaube, all diese Freude ist der Ausgleich für die Strapazen, die mit dem Mutter-Sein durchaus auch auf einen zukommt. Ich finde es bis heute etwas vom Schönsten zu sehen, wie unser Kind sich entwickelt. Wie sie wächst und gedeiht, selbständiger wird und Fortschritte in vielen verschiedenen Bereichen macht. Da schaue ich sie manchmal an, erinnere mich, wie winzig sie war und frage mich, wie sie so schnell gross werden konnte…
Die Verantwortung! Ich weiss nicht, ob sich alle werdenden Eltern ihrer bewusst sind. Also ich persönlich finde, dass man nur Eltern werden sollte, wenn man die Verantwortung für ein oder mehrere Kinder übernehmen kann und zwar auf jeder Ebene. Das ist nicht ohne, finde ich.
Die Nerven… Definitiv habe ich diesen Aspekt unterschätzt… Trotzalter von 0-12, danach Pubertät. Irgendwie sowas? 🙂
Veränderungen. Ich habe es erlebt, dass mit Kind sich vieles verändert. Das Umfeld, die Interessen, die Zeit- und Finanzressourcen… Und nicht zuletzt ich mich selbst.
Ich schreibe ja immer spontan und veröffentliche das alles dann gleich und bestimmt habe ich noch weitere Aspekte vergessen. Das hier sind aber die, die mir auf Anhieb in den Sinn kommen. Ich möchte sie alle auch gar nicht werten. Für mich war das Mutter-Werden und -Sein eine sehr positive Erfahrung bzw ist. Ich komme immer wieder an meine Grenzen und darüber hinaus. Und ich erlebe so viel Schönes und Unvergessliches. Es ist genau richtig, so wie es ist. Es ist mein Leben.
Muttertag.
Viele Jahre lang war dies einer der traurigeren Tage ihm Jahr. Ohne Mutter. Seitdem ich aber eine Mama bin, kann ich auch versöhnlicher zurück denken. Dankbar und mit dem Tod versöhnt. So einigermassen jedenfalls.
Die Wurzeln, die ich habe, habe ich meinen Eltern zu verdanken und sie sind im Boden verwachsen und geben Halt, auch ohne dass die beiden noch da sind. Das ist schon etwas Wertvolles und nichts Selbstverständliches, finde ich. Ich hoffe, ich kann genau das auch meinem Kind mitgeben und länger für sie da sein als es meine Eltern für mich sein konnten.
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