Heute muss ich mal über etwas schreiben, worüber ich mich einfach aufrege, obwohl es mich nicht selbst betrifft. Und zwar über Mobbing im Internet.
Es gibt im Internet ja verschiedene Möglichkeiten, jemanden zu mobben, jemanden fertig zu machen und sie werden rege angewendet, wie mir scheint. Eine davon ist, wie ich es nennen möchte, die Selbstjustiz.
Es ist ganz einfach. Jemand verhält sich nicht angemessen, macht einen Fehler und wird von andern auf einer Internet-Plattform, gerne ja auch zum Beispiel bei Facebook oder Twitter, an den Pranger gestellt. Schnell spricht es sich herum und relativ unkritisch versammeln sich immer mehr Leute um ihn herum, um ihn anzuspucken, mit Steinen zu bewerfen, ihn zu beleidigen und zu drohen.
Immer verbal natürlich. Und eigentlich fast immer unterste Schublade, wie ich finde. DIE Gelegenheit, seine Aggressionen loszuwerden. DIE Gelegenheit, seine Assi-Seite mal so richtig auszuleben, entweder in der Gruppe, wo die Gruppendynamik dann gepfeffert mitspielt. Oder halt anonym, wo die Hemmschwelle bis ins Unermessliche sinkt.
Das Resultat ist oft ein Shitstorm sondergleichen. Hässliche Kommentare und Beschimpfungen ohne Ende. Jedem der möchte steht es offen, seinen Senf dazu zu geben, noch einen Stein zu werfen, zu spucken und sich aufzuspielen.
All jene, die von dieser Möglichkeit so aktiv Gebrauch machen, werden wohl kaum hinterfragen, ob die Sache überhaupt wahr ist. Oder was so eine Aktion bei dem Betroffen auslösen könnte. Da wird einfach drauf geschlagen, weiter und weiter.
Ich muss sagen, über so etwas kann ich mich total aufregen. Grundsätzlich finde ich ja, dass jeder mal einen Fehler macht. Dass jemand dann dermassen öffentlich sozusagen hingerichtet wird, finde ich zum Kotzen. Total inakzeptabel. So etwas soll zwischen den Betroffenen geklärt werden, finde ich. Die meisten Dinge kann man wieder gut machen. Man kann dazu stehen, sich entschuldigen, den Schaden beheben. Wenn es um rechtliche Vergehen handelt, ist die Polizei zuständig und nicht irgendwer anders.
Und dann kann es ja noch vorkommen, dass dieses sogenannte Vergehen gar nicht so passiert ist. Dass es sich um eine fälschlich beschuldigte Person handelt. Dass sich jemand einen Spass erlaubt oder dass jemand dem Beschuldigten schaden will durch eine solche Geschichte. Ich glaube, so etwas ist keine Seltenheit.
Wir wissen alle (oder?) dass wir im Internet (in den Medien allgemein) nicht alles glauben kann, egal ob geschrieben oder abgebildet. So vieles wird verfälscht, erfunden, dazu gedichtet. Nichts einfacher als das.
Jeder kann ein Foto machen, das missverständlich ausgelegt werden kann. Jeder kann ein Foto auf seinem Handy oder PC verändern. Auch nicht schwierig. Umso einfacher ist es, Lügengeschichten, Halb- und Unwahrheiten zu schreiben. Jeder kann es, aber nur Arschlöcher tun es.
SO ETWAS KANN EINEN MENSCHEN ZERSTÖREN.
Welche Folgen das haben kann… psychische, soziale… muss ich nicht erwähnen.
Also lasst es.
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