Nachdenklich sein wird manchmal mit niedergeschlagen, traurig sein gleich gesetzt und ich finde, das ist es nicht. Jedenfalls nicht nur. Natürlich neigt man vielleicht weniger zum Nachdenken, wenn man gerade glücklich ist und alles toll läuft. Aber trotzdem ist es Nachdenken doch wirklich etwas Gutes, oder?
Denn was wäre die Welt, wenn jeder tun und lassen würde, worauf er gerade Lust hat, ohne nachzudenken? Ohne sich zu überlegen, was die Konsequenzen dieses Handelns wären? Ohne zu überlegen, ob es noch andere Möglichkeiten gäbe?
Natürlich gibt es wie immer zwei Extreme. Nicht nachdenken und zuviel nachdenken, Dinge dadurch kaputt machen, sich zuviele Sorgen machen. Zerdenken. Wenn, dann neige ich eher zum zweiten als zum ersten, lern(te) aber ziemlich gut damit umzugehen. Ich befinde mich nun meistens auf dem Mittelweg.
Gedanken müssen nicht zermürbend und belastend sein, sie sind es aber oft. Weil sie dazu neigen, ungewollt aufzutauchen, genau dann wenn wir sie nicht wollen. Wenn wir uns nachts zum Schlafen ins Bett legen, die Augen schliessen und das Gehirn statt runter zu fahren zu denken beginnt. Alle möglichen Situationen, Konsequenzen und Ideen hoch bringt, meist in dunkeln Farben gemalt. Und uns damit den Schlaf raubt.
Seitdem ich hier hin und wieder etwas schreibe, denke ich bestimmt nicht mehr oder öfter nach als zuvor. Vielleicht manchmal ein wenig bewusster, weil ich mir überlege, ob oder dass ich darüber schreiben könnte.
Dass Gedanken mich nachts plagen, mich nicht schlafen lassen, kommt zum Glück nicht oft vor. Und wenn, dann schreibe ich nicht hier darüber oder erst irgendwann später, denn ich finde es wohl im Moment zu persönlich.
Ich mache mir aber Gedanken. Über dies und das. Ihr tut das ja auch. Wir hören, lesen oder sehen etwas, wir erleben oder tun etwas und wir überlegen uns etwas dabei, bilden uns eine Meinung, ohne es überhaupt zu bemerken. Nicht jeder Gedanke oder jedes Erlebnis ist gleich wichtig. Einige sind leicht und luftig wie Schmetterlinge und fliegen ein paar Gedanken später wieder davon. Andere bekommen wir fast nicht mehr aus unserem Kopf. Schwer wie grosse Steine liegen sie da, drücken überall, beunruhigen und beängstigen uns, nehmen ganz schön viel Platz ein und verdrängen die positiven Gedanken.
Ich wünsche mir und auch euch mehr unbeschwerte Gedanken und mehr Menschen, die nachdenken (zum Beispiel auch Präsidenten…), bevor sie etwas tun. Muss ja nicht immer sein, aber wenn es um etwas wichtiges geht.
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