Manchmal im Leben sieht alles grau in grau aus. Und ich meine damit nicht, was man sieht, wenn man aus dem Fenster schaut… Aber dort auch. Und das trägt wohl das seinige dazu bei. Februar… kalt, grau, irgendwie trostlos. Der Winter dauert schon ewig, oder? Die Sonne, ihr Licht und ihre Wärme fehlen… Wir sehnen uns nach dem Frühling.
Ich spüre sie. Die Melancholie, von der ich bereits früher mal geschrieben habe. Melancholie
Manchmal empfinde ich sie als schön. Aber nicht immer. Wie habe ich es damals genannt? Die Melancholie ist die kleine Schwester der Depression. Ich weiss nicht, wie es andern damit geht. Ich empfinde sie momentan als eher schwer und neblig. Sie macht mich dünnhäutig und müde. Und ich weiss aber, sie wird vorüber gehen. Sie ist anders als ihre grosse Schwester, viel leichter und luftiger. Sie bleibt nie so lange und sie legt sich nicht so atemraubend auf uns. Es ist nicht so, dass ich aus eigener Erfahrung sprechen könnte. Ich habe die Depression nie am eigenen Leib erfahren und ich bin sehr dankbar darüber. Ich kenne im privaten und beruflichen Umfeld Menschen, die diese grosse Schwester der Melancholie leider nur zu gut kennen und immer wieder von ihr zugedeckt, ja eigentlich erdrückt werden. Ich glaube, vieles zu verstehen, aber vielleicht durch mangelnde Erfahrung nicht ganz alles. Ich kenne auch das Gefühl, helfen zu wollen und nicht zu können. Denn so einfach ist das nicht. Man kann niemanden einfach so da raus holen und vieles was man tut, ist dann im Moment genau das falsche. Obwohl es lieb gemeint ist. Und das ist ein anderes Thema, ein wichtiges und interessantes, wie ich finde.
Das Leben hält so viel für uns bereit. Sooo viel schönes. Und auch soooo viel Schwieriges. Und es gibt Erfahrungen, um die man froh sein kann, sie nicht machen zu müssen. Viele. Und trotzdem machen wir einige davon. Jeder von uns. Freiwillig tun wir das ja nicht, aber das Schicksal bestimmt wohl, über welche Steine wir auf unserem Weg stolpern und steigen müssen. Kleinere und grössere und auch solche, die uns fast das Leben kosten.
So ist das. Jeder von uns geht seinen Weg. Mal hüpfend, mal schneller, mal langsamer, mal stolpernd, mal kriechend, mal bleiben wir stehen, mal rennen wir… Wenn wir wählen könnten, würden wir vielleicht oft einen anderen Weg gehen wollen. Aber wir können nicht sehen, was welcher Weg bringt. Oder was welcher Mensch mit sich in unser Leben bringt.
Es bringt wohl auch nicht viel zu hadern, nützt ja irgendwie nichts. Ich finde immer, dass wir in den guten Zeiten Kraft und Energie tanken sollten. Und ganz viel Freude. Lebensfreude. Davon können wir dann zehren, wenn das Leben uns durch ein dunkleres Tal führt. Kann man ja mal versuchen. Manchmal klappt das besser, manchmal irgendwie nicht.
Was ich aber einigermassen gut finde ist, dass wir alle das ja kennen. Niemand geht nur gradlinig durchs Leben. Jeder hat seine Bürden, jeder seine Schwierigkeiten, wenn auch nicht im gleichen Mass. Und was mir wichtig ist, ist dass wir einander mit Verständnis oder zumindest mit Respekt und Rücksicht begegnen. Gar nicht sooo schwierig eigentlich…
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