Melancholie


Melancholie… wenn’s in uns drin genauso grau aussieht wie draussen an einem nebligen, dunkeln Tag. 

Das Licht schimmert verschwommen durch den dicken Nebel. Wenn überhaupt. Vielleicht sehen wir auch gar nichts mehr. Wir wissen, irgendwo ist Licht, aber der Nebel ist zu dicht. Sogar auf vertrauten Wegen verlieren wir die Orientierung, wissen irgendwann nicht mehr wirklich, wo wir sind. Langsam gehen oder fahren wir weiter, die Augen zugekniffen, weil es gleichzeitig dunkel und grell ist. Die Konzentration macht unsere Augen müde. Irgendwann wird der Nebel sich lichten, erleichtert beschleunigen wir, entspannen uns. Irgendwann erreichen wir unser Ziel. Irgendwann ist es wieder hell. 

Und wie ist es mit der Melancholie? Der Herbst scheint die passende Jahreszeit dafür zu sein. Wenn sich statt Nebel Traurigkeit über uns legt. So wie eine kalte Decke stülpt sie sich über unser Herz. Wir werden plötzlich empfindsamer, viel dünnhäutiger und verletzlicher als normal. Dieses helle Licht, das sonst in uns brennt, die Freude, ist irgendwie hinter dem Nebel versteckt. Aber nur für den Moment. Bisschen Ruhe, weiche Decken und Kuschelsocken bringen Wärme. Und liebe Worte, Freunde und Familie tun dasselbe. Ein Buch, Film oder nur rumliegen. Vielleicht ist es an der Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen. 

Der Nebel wird sich lichten, die Freude und die Normalität wird zurück kehren, als wären sie nie weg gewesen. Die Melancholie ist die kleine, die liebe Schwester der Depression. Sie bleibt nicht für lange. Sie vermag zwar, dich runter zu ziehen, aber nie zu weit. Sie will nur kuscheln und geht dann wieder…

Eine Antwort zu „Melancholie”.

  1. […] Ich spüre sie. Die Melancholie, von der ich bereits früher mal geschrieben habe. Melancholie […]

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