2020 oder wie die guten Wünsche bergab gingen


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Was haben wir uns alle Schönes gewünscht für’s neue Jahr…. Jedes Neujahr ist doch wieder eine Chance auf einen kleinen Neuanfang. Die Chance, schwieriges hinter uns zu lassen. Die Chance auf neue Hoffnung. Die Hoffnung, dass alles besser wird. Genau das wünschen wir einander zum Neujahr. Und uns selbst doch auch. Alles Gute, Gesundheit, viel Freude, Erfolg und schöne Erlebnisse.

Niemand hat am Silvester 2019 erwartet, dass alles ganz anders kommen würde. Soooooo sehr anders, wie wir es uns nicht hätten vorstellen können.

Es ist Ende März 2020. Ein winzig kleiner Virus hat unser Leben in Beschlag genommen. Auf der ganzen Welt beeinflusst er das Geschehen bzw das Nicht-Geschehen. Zu unserer eigenen Sicherheit und nicht zuletzt auch zum Schutz anderer müssen wir unsere Gewohnheiten verändern, unsere Freiheiten aufgeben. Wir müssen vor allem zuhause bleiben und auf soziale Kontakte verzichten. Es geht darum, den Virus möglichst nicht oder nicht so schnell weiter zu verbreiten.

Diese Situation hat grossen Einfluss auf alle von uns. Ich denke, egal welche Konsequenz die Situation auf uns hat, es ist gut möglich, dass sie Ängste auslöst. Existenzängste, Zukunftsängste, Angst davor, krank zu werden, zu sterben oder jemanden zu verlieren.

Ein Teil der Bevölkerung wird dazu gezwungen, nicht mehr zu arbeiten und ein anderer Teil der Bevölkerung hat den grössten Stress seines Lebens. Kinder sind zuhause, Schulen geschlossen.

Es ist die totale Ausnahmesituation. Wir stecken mittendrin und wissen noch nicht, wie schlimm das alles noch wird und wie lange das alles dauert.

Für mich bedeutet die momentane Krisensituation maximalen Stress. Mein Leben als alleinerziehende und alleinverdienende Mutter funktioniert nur dank einer sehr präzisen Organisation und Planung. Alles muss gut koordiniert werden, damit es klappt. Arbeit – Kind – Administratives – Haushalt. All das war harte Arbeit nach der Trennung. Die ganze Organisation, Absprachen mit dem Kindsvater usw. Es war ein langer Prozess, bis diese Strukturen funktioniert haben, bis das Kind sich an alles gewöhnt hat. So ein Kind ist kein Stück Holz, das man herumschieben oder in die Ecke stellen kann… Aber auch ich musste mich daran gewöhnen, all die Dinge, die unter zwei Hüte passen sollen nun unter einen – meinen – zu bringen.

Und all diese unterdessen gut eingespielten Strukturen werden nun über den Haufen geworfen und zwar komplett. Das Kind hat keine Schule mehr. Zusätzlich verändern sich meine Arbeitszeiten und -tage. Flexibilität ist gefragt im Job und es kommt nicht gut an, wenn man nicht einfach Ja sagen kann, sondern zuerst nach Lösungen für die Betreuung des Kindes suchen muss. Solche Lösungen gibts momentan nicht im Überfluss. Auf direkte soziale Kontakte soll so gut wie möglich verzichtet werden. Niemand ist scharf darauf, ein Kind zu sich zu nehmen. Ich bin auch nicht scharf darauf, mein Kind herumzuschieben. Zusätzlich sind alle Familien selbst sehr mit der Situation ausgelastet. Die von der Schule angebotenen Tagesstrukturen helfen mir nicht weiter, da ich im Sozialbereich zu unüblichen Zeiten arbeite.

Ich habe Lösungen gefunden dank der Mithilfe des Kindsvaters und meiner Freundin. Danke!!!!

Wie ich das alles unter einen Hut bringen werde, weiss ich nicht. Die Zeit, in der ich nicht arbeite, wird ausgefüllt sein mit „homeschooling“. Es ist wahnsinnig viel. Mein 9jähriges Kind braucht dabei noch viel Begleitung und auch immer wieder viel Motivationsarbeit. Ich rechne damit, dass die Situation bei der Arbeit unter Umständen auch anstrengender wird. Als Alleinerziehende laufe ich immer am Limit, das muss ich ehrlich sagen. Zeit für mich, für Erholung oder Entschleunigung fehlt immer. Normal. Ich habe höchsten Respekt davor, wie die nächsten Wochen werden…

Mein Wunsch für 2020 war eigentlich kein grosser. Ich habe mir Ruhe gewünscht. Stabilität und Konstanz nach einer sehr intensiven Zeit. Ich glaube, das wird nichts….

Nun wünsche ich mir, dass wir alle das gut überstehen. Und überleben.

Alles Gute für euch. Passt auf euch und aufeinander auf.

4 Antworten zu „2020 oder wie die guten Wünsche bergab gingen”.

  1. Ich wünsch dir und all deinen Lieben nur das Beste. Bleibt vor allem gesund. Das vernünftige Miteinander der Leute schenkt mir Zuversicht. In einigen Wochen sieht die Welt wieder besser aus und es gibt die Hoffnung, dass wir alle aus der Krise lernen und die wahren Werte wieder mehr zu schätzen wissen, zumal die gezwungene „Auszeit“ auch der Natur gut tut. Bei all der Trauer um die weltweiten Toten, sollte man die Hoffnung immer aufrecht erhalten, denke ich, sonst kann man gleich sein Testament machen ..

    LG Sven

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  2. Vielen Dank für deine lieben Worte. Pass auch auf dich auf und bleib gesund.

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  3. Ob ich nun meinen Hut vor Dir ziehe oder nicht, Du musst doch jeden Tag wieder mit so viel Kraft, Einsatz, Geduld meistern. Ich ziehe ihn dennoch und um so mehr, weil ich mir für mich nicht vorstellen könnte, das so hinzukriegen wie Du und deshalb ganz aufrichtigen Respekt habe vor dem was und wie Du es immer wieder und vor allem jetzt zu meistern versuchst.

    Wenn Frauen wie Du, nur und mindestens insgesamt mehr Unterstützung (ich meine damit vor allem auch staatliche/finanzielle) hätten – da wären meine Steuergroschen wenigstens mal in meinem Sinne angelegt und nicht etwa für diesen elenden Waffenhandelswahnsinn.

    Bleibt bitte gesund, Du und Deine Tochter!

    Liebe Grüße!

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  4. … alles Gute dabei.
    Und die schön Bastel-Idee mit den süßen Ballonfahrern habe ich mir jetzt abgeguckt.
    Wenn wir unsere Enkel hoffentlich bald wiedersehen dürfen, basteln wir den Ballon…
    😉

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