
Ich bin seit etwas mehr als einer Woche ziemlich krank. Weil ich weiss, dass ich bei Fieber eine Entzündung irgendwo habe, bin ich tatsächlich am 25. Dezember zum Arzt. Für diesen war der Fall klar, dass ich einen Impfdurchbruch hatte. Den sehr stark erhöhten Entzündungswerten ist er nicht nachgegangen und ich hatte nicht die Kraft, ihn darauf hinzuweisen.
Ich war aber Covid negativ. Und mein Zustand verschlechterte sich noch mehr.
Am Dienstag wieder zum Arzt. Meiner ist im Urlaub, also zur Vertretung. Diese Ärztin interessierte sich nicht für meine Entzündungswerte und schickte mich mit Neocitran nach Hause, weil ich einen grippalen Infekt hätte. Viele hätten momentan sowas.
Mein Zustand verschlechterte sich weiterhin. Neocitran half nicht wirklich.
Am Donnerstag nochmal zum Arzt. Dieses Mal eine andere Ärztin, die aber genau hinschaute und mir auch zuhörte. Ich habe eine Lungenentzündung. Diagnostiziert beim dritten Arzttermin, nach sechs Tagen. Ich war da zwar froh, endlich behandelt zu werden. Aber ich habe mich auch geärgert, dass die Diagnose nicht schon vom Arzt im Notfalldienst vom Weihnachtstag gestellt worden ist. Denn dann wäre ich unterdessen schon fast wieder gesund.
Ich glaube, das ist schon auch ein bisschen wegen Corona. Schwierig.
Ich hatte in den letzten Tagen viel Zeit zum mir Gedanken machen. Ich muss zwar sagen, dass ich mir meistens zwar keine gemacht habe. Zu erschöpft. Aber es gibt schon ein paar Gedanken, die mir in den Kopf kamen…. Zum Beispiel der Gedanke, was passiert, wenn es schlimmer wird und ich ins Krankenhaus muss. Zum einen wäre das natürlich für mich organisatorisch ein nicht machbares Problem, ich bin ja alleinerziehend.
Betr. alleinerziehend kann ich übrigens zu dieser letzten Woche sagen, dass das für mich eine absolute Grenzerfahrung war. Obwohl ich nicht viel machen musste, das Kind schon gross ist und Ferien sind.
Also was wäre, wenn ich ins Krankenhaus müsste und da wäre kein Platz frei und ich könnte nicht behandelt werden? An einer Lungenentzündung könnte man letztendlich durchaus sterben. Das ist so der eine Gedanke.
Der andere und weitaus verstörendere ist, dass ich so einige Menschen kenne, denen sowas am Arsch vorbei geht. Irgendwann muss man ja sterben, Hauptsache es betrifft nicht einen selbst und dann war halt das Immunsystem geschwächt usw. Also wenn es mich treffen würde, gibt es Menschen in meinem Umfeld, die das ganz okay finden würden bzw jedenfalls nicht schlimm, denn irgendwer wird halt einfach geopfert. Ich weiss auch, dass das nichts persönliches gegen mich ist. Es ist einfach eine Einstellung anderen Menschen oder dem Leben gegenüber.
Dieser Gedanke verstört mich jedoch zutiefst und ich muss ehrlich sagen, ich weiss grad noch nicht, wie ich damit umgehen kann oder will.
Jedenfalls habe ich mir aber gesagt, dass ich momentan nicht über sowas nachdenken will. Nicht heute und nicht hier.
Heute ist ein Tag, der schöne Gedanken sehen und mit ihnen in dieses neue, frische Jahr starten will. In ein Jahr, das bestimmt wieder viel Kraft brauchen, uns hoffentlich aber auch Schönes bringen wird.
Ich wünsche es euch und mir. Uns.
Liebe Grüsse.
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