Ohne Exklusion keine Inklusion


Manche Dinge brauchen wahnsinnig viel Zeit und Geduld und Entwicklung bis zum Gehtnichtmehr. Und nicht zuletzt auch Verständnis, Offenheit, das Wohlwollen und die Hilfsbereitschaft (und nicht nur die Bereitschaft zu helfen, sondern die Bereitschaft zum Teilen) ganzer Völker.

Zum Beispiel die Inklusion. Da ist vor langer, langer Zeit irgendwer ausgeschlossen worden, denn wenn dies nicht geschehen wäre, müsste nun auch niemand inkludiert werden.

Wenn ich jetzt gerade so darüber nachdenke, ist vielleicht Exklusion die Wurzel so ziemlich aller Probleme auf dieser Welt.

Sind zB nicht etwa Rassismus und Faschismus am Ende ein Thema von Inklusion bzw von vorhergegangener Exklusion? Oder Terrorismus? Oder Extremismus, sei es auf religiöser oder anderer Ebene? Gleichstellung bzw Nicht-Gleichstellung von Mann und Frau? Oder von homosexuellen Menschen? Unser Umgang mit alten Menschen oder mit Menschen, die mit Einschränkungen leben?

Ich glaube, Exklusion ist etwas so grundlegend Menschliches, dass es nicht verhindert werden kann. Es entsteht durch Gruppenbildung, durch soziale und gesellschaftliche Unterschiede zum Beispiel. Die sich bildenden Gruppen funktionieren untereinander so gut, dass andere darin keinen Platz mehr finden bzw maximal nur noch am Rande. Wir sprechen dabei dann gerne von Integration. Nicht-Gruppenmitglieder sind geduldet, es scheint als gehörten sie dazu, aber sie tun es nicht wirklich. Sie bewegen sich zwar in dieser erwähnten Gruppe, aber immer schön innerhalb der eigenen Gruppe.

Man könnte sich darüber streiten, wann Inklusion Sinn macht und wann nicht bzw für wen. Ich denke, dass durch Exklusion möglicherweise vielerorts ein grundlegender „Schaden“ entstanden ist, sodass eine Einfügung und ein Dazugehören echt schwierig werden kann. Wir könnten aber unsere Welt auch so organisieren und gestalten, dass einfach erstmal alle ihren persönlichen Möglichkeiten entsprechend die selben Möglichkeit haben oder hätten, falls sie diese in Anspruch nehmen würden.

Das klingt für mich nicht schwierig oder unrealistisch. Und doch weiss ich, dass dies nie der Fall sein wird, denn es ist ja viel komplizierter, denn es geht unter anderem um sehr viel Geld und um sehr viel Macht und nicht zuletzt auch um die Angst, ebendiese zu verlieren.

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