Ich habe gerade bei Facebook einen Beitrag gelesen, in dem eine alleinerziehende Frau sich Kinderkrippen wünscht, die 24 Stunden geöffnet sind. Für Elternteile, die zB nachts oder bis spätabends arbeiten. Und die darunterstehenden Kommentare. Ich muss sagen, einige davon haben mich doch ziemlich erschreckt.
Ich habe immer gearbeitet, um meinen Beitrag ans Familienbudget beizusteuern. Das kommt mir jetzt zugute, denn ich bin seit kurzem alleinerziehend. Das heisst, ich muss nun allein für unsere Familienkosten aufkommen. Ich war noch nie so sehr auf meinen Job angewiesen wie jetzt. Ich war auch noch nie so erschöpft wie jetzt.
Ich habe es mir damals sehr gut überlegt (bzw damals noch wir), ob wir ein Kind bekommen wollen. Wir haben uns dafür entschieden und ich kann jetzt nur für mich sprechen. Ich war mir der Verantwortung sehr wohl bewusst und ich war und bin bereit, diese zu tragen. Diese Entscheidung wurde im Glauben getroffen, dass diese Beziehung, diese Ehe halten wird. Ich denke, es gibt bestimmt auch andere Situationen, aber meistens ist es wohl so, dass Paare sich das wünschen. Dass es funktionieren wird. Für immer. Wie man es sich so schön verspricht beim Heiraten, ne?
Ich hätte nie im Leben gedacht, dass sich alles so verändern würde und dass ich irgendwann allein da stehe mit dem Kind.
Ich reisse mir eigentlich täglich den Arsch auf, um zurecht zu kommen. So eine Trennung und ihre Umstände können einem ganz schön zusetzen. Dem Kind übrigens auch. Da bleibt einem wenig anderes übrig, als möglichst schnell wieder einigermassen zu funktionieren. Für das Kind. Für die Zukunft. Das macht müde. Und es ist ein weiter Weg. Wenn man denkt, vieles überstanden zu haben, gehts erst richtig los. Aber das ist alles okay. Es geht vielen so und auch ich schaffe das. Es geht mir nicht ums Jammern.
Aber so eine Scheisse muss man dann ja auch nicht lesen müssen, oder?
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