Kennt ihr das? Sich einsam fühlen, obwohl man es irgendwie nicht ist. So fühle ich mich manchmal.
Ich bin in Kontakt mit vielen Leuten. Mein Kind, die Arbeit, FreundeInnen, Nachbarn, Umfeld. Und meistens ist das gut. Alles okay. Die neue Wohnsituation hat Erleichterung geschaffen. Und Klarheit. Und es gefällt uns, wo wir sind.
Und doch gibt es Momente, in denen fühle ich mich soooooo allein. Vermutlich, weil ich es bin. Da gibts keine Eltern, die noch da sind, keine Verwandtschaft. In besonderen Momenten bleiben Familien unter sich. Weihnachten, Wochenenden. Da gibts einfach uns zwei und wir machen das Beste draus. Die wichtigste Person ist bei mir. Trotzdem spüre ich manchmal den Verlust. In diesen Situationen, aber auch in andern. Es kommt einfach. Weniger der Verlust des Mannes, um ehrlich zu sein. Sondern den der Familie. Des irgendwo eingebettet seins, zu jemandem zu gehören.
Zum Glück sind es Momente. Nur Momente. Ein paar Stunden und dann gehts wieder vorbei.
Ich nehme an, es braucht noch Zeit. Die letzten Monate haben mich sooo müde gemacht, haben mir viel mehr Kraft abverlangt als ich normal habe. Jetzt ist es vorbei. Und mit der Entspannung kommt wohl die Erschöpfung.
Neue Strukturen werden sich bilden und festigen und vielleicht auch ein neues Umfeld. Das, welches ich sowieso schon habe wird sich verändern, vergrössern müssen. Meine bzw unsere Bedürfnisse haben sich mit der Situation verändert. Ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, wie das alles gehen soll. Die Zeit wirds wohl zeigen.
Ich habe in den letzten Monaten gute Erfahrungen damit gemacht, einfach Schritt für Schritt zu gehen und das werde ich weiterhin so machen. Und wenn ich eine Pause brauche zum Weinen, dann nehme ich sie mir. Dazu stehe ich. Und während ich all das schreibe, beginne ich mich besser zu verstehen. Ich glaube, alles ist den Umständen entsprechend normal. Einfach Schritt für Schritt. Ich werde jeden einzelnen gehen müssen, keinen überspringen. Und so mach ich das.
Also. Weiter gehts.
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