In diesem Monat jährt sich der Todestag meiner Mutter zum 20. Mal. 20 Jahre… wie kann das sein?
Der 24. September 1998, der hat sich mir ins Gedächtnis gebrannt. Erinnerungsnarben. Für immer. Unterdessen muss ich leider gestehen, dass ich nur noch wenige Erinnerungen an meine Mutter habe. Und die, die ich habe, sind mit den Jahren verblasst. Aber ihre letzten Tage sind noch ziemlich präsent. Der Krebs hat sie zerstört ind irgendwann hat sich ihr schwacher Körper ihm ergeben. Ihr Geist nicht, aber er wurde mit Gewalt mitgerissen in den Tod, weg von uns. Viel zu jung zum Sterben. Es war das Schlimmste was passieren konnte und Erlösung in einem…
Darüber nachzudenken, nach dem Sinn zu fragen, das bringt auch nach 20 Jahren nichts. Es gibt Dinge im Leben, die versteht man nicht. Obwohl man es immer wieder versucht.
Als meine Mutter gestorben ist habe ich einen Teil meiner Heimat verloren. Meiner inneren Heimat. Ich habe danach jahrelang danach gesucht, überall. Um sie schlussendlich nach langer Zeit bei mir selbst zu finden. In dieser Zeit bin ich erwachsen geworden.
Einen weiteren Schritt in dieser Entwicklung habe ich gemacht, als neun Jahre danach mein Vater gestorben ist. Dieselbe Krankheit und doch total andere Umstände. Wenn beide Eltern nicht mehr da sind, ist man auf sich gestellt. Auch wenn man das auch vorher schon war. Irgendwie war da doch noch dieser Anker, an dem ich mich festhalten konnte. Der war danach weg und wieder schwirrte ich für eine Weile suchend umher… um wieder mich zu finden… um irgendwann in dieser Zeit selbst ein Anker zu werden. Für mich, aber auch für andere.
Und nun, weitere elf Jahre später wird mein Leben nochmals geschüttelt und von innen nach aussen gedreht. Und wieder habe ich das Gefühl, noch einen Schritt ins Erwachsen-Sein, ins Reifer-Werden zu machen. Und ich muss sagen, trotz allem fühlt sich das richtig und gut an.
Ich denke momentan oft an meine Eltern. Ich glaube, sie wären stolz auf mich. Weil ich alles gut überstehe, Veränderungen zulassen und Schmerz aushalten kann. Fehler passieren und vielleicht schlage ich nicht immer gleich den besten oder den kürzesten Weg ein. Aber das ist okay. Ich komme jedesmal an. Um weiter zu gehen. Es wird immer so sein.
Kommentar verfassen