Glauben


Ich möchte hier nicht über meinen Glauben reden. Oder ob ich gläubig bin oder nicht. Ich habe zu Gott ein gespaltenes Verhältnis, ich bin mir nicht sicher was ich glauben soll / will. Darum geht es mir jetzt nicht. Es geht mit um den Glauben allgemein oder um das Glauben.

Glauben. Das Wörterbuch sagt, das sei eine tiefe Überzeugung, die nicht auf Beweisen, sondern aufs Gefühl beruht. Wir sagen auch „ich glaube…“ wenn wir uns über etwas nicht ganz sicher sind. Und so ist es mit dem religiösen Glauben auch. Niemand kann beweisen, dass es einen Gott gibt. Aber um fair zu sein muss man auch sagen, das Gegenteil kann auch niemand beweisen. Ich finde es schön, dass es Leute gibt, die ganz tief an sowas glauben und darin Frieden und Halt finden. Und noch schöner finde ich, wenn sie akzeptieren, das andere nicht dasselbe glauben. Ich spreche nur vom Glauben, nicht von Fanatismus und Extremismus, das sind zwei verschiedene Schuhe, finde ich.

Man hört immer wieder, dass Leute sagen, dass der Glaube der Ursprung alles Übels auf der Welt ist. Kriege, Terror… ja, vieles davon hat damit zu tun. Irgendwie. Wahrscheinlich. Und es stehen immer Menschen dahinter und dann gehts vielleicht dann doch plötzlich mehr um Macht, Aufmerksamkeit und Geld. Oder?

Ich denke nicht, dass der Glaube der Ursprung ist bzw dass ohne ihn alles besser wäre. Nein, im Gegenteil. Ich glaube, der Mensch braucht irgendeinen Glauben. Irgendeinen Halt. Egal an was er glaubt, das muss auch nicht eine der Religionen sein. Einfach etwas Positives, etwas was Kraft gibt, etwas, was niemandem schadet. Etwas, was dem Leben, besonders wenn es manchmal schwer ist, trotzdem einen Sinn gibt. Ich verbinde Glauben zum Beispiel auch mit moralischen Regeln. Was wäre, wenn niemand mehr an etwas glauben würde? Ist der Glaube irgendwie nicht auch immer wieder die Hoffnung auf das Gute?

Ich glaube – und vielleicht weiss ich das sogar – dass Menschen, die an nichts mehr glauben auch nichts mehr zu verlieren haben. Sie sind unter Umständen zu allem fähig. Ich habe Mitleid mit diesen Menschen, ganz ehrlich. Warum kommt es überhaupt soweit? Ich erkläre mir z.B. so auch Terrosismus. Oder Nazis. Es ist bestimmt einfach, solche Menschen in irgendwelche destruktiven Organisationen zu locken, die sich von Aggressionen und Wut nähren. Sie zu manipulieren und „abzurichten“. Ich stelle mir das nicht schwierig vor.

Deswegen hoffe ich, dass jeder Mensch gute Gründe hat, zu glauben. Wenn an nichts anderes, dann wenigstens ganz fest an sich selbst. Und vielleicht daran, dass alles gut wird…

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