… ich sehe eine Frau. Mich.


Silvester 2019

Es ist, als ob man auf dem Hügel steht, den man in den letzten 12 Monaten erklommen hat. Vor einem liegt ein Weg, den man noch nicht kennt. Man sieht nicht viel, denn all das, was kommen wird, liegt noch im Verborgenen.

Morgen gehen wir weiter.

Heute schauen wir zurück. Zurück auf ein ganzes Jahr und heute sogar auf ein Jahrzehnt. Jedes Jahrzehnt ist ereignisreich. Dieses hat mein ganzes Leben irgendwie auf den Kopf gestellt. Das ist nicht negativ gemeint, denn auch aussergewöhnlich schöne Umstände tun das.

Ich habe ein Kind geboren, meinen Job gewechselt, meine Ehe wurde aufgelöst und wir sind umgezogen. Ein Jahrzehnt, das es also vermocht hat, all meine Standbeine zu kippen und mich dazu. Für eine kleine Weile jedenfalls.

Und wenn ich nach dem Rück- und vor dem Ausblick das Wesentliche anschaue, MICH, JETZT, dann sehe ich eine Frau, die ohne Groll und Wut zurückblickt. Eine zufriedene Frau. Bestimmt gezeichnet von einigen grossen Verlusten und dennoch hat sie ihre Fröhlichkeit nicht verloren, ist gesund und auch stark geblieben. Statt untergegangen und ertrunken ist sie empor gestiegen und hat all die Trauer, Wut und Ängste in Hoffnung, Empathie und Stärke verwandelt.

Ich bin stolz auf mich (auch wenn das bestimmt überheblich klingt) und auch froh darüber, dass ich so bin wie ich bin. Froh darüber, dass ich eine gute Problemlöserin bin. Und so gehe ich weiter. Weiter in ein neues Jahr bzw Jahrzehnt, in der Hoffnung dass die Täler, die ich durchwandern werde, nicht so tief, die Berge nicht zu hoch sein werden.

Ich wünsche auch euch alles Liebe fürs 2020. 🍄

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