Die Welt, in der wir leben…
Unsere Welt. Das sind für mich zwei Dinge. Zum einen natürlich der Planet Erde, auf dem wir wohnen. Und zum andern der Mensch. Also wir alle. Die Atmosphäre, die wir schaffen. Was uns wichtig ist, also die Werte und Normen, die wir vertreten und leben. Wie wir miteinander umgehen und vielleicht nicht nur das, sondern zu allererst auch, wie wir mit uns selbst, mit unserem Leben umgehen. Dieser zweite Teil ist schwer fassbar, aber ich hoffe ihr versteht was ich meine, denn ich finde auch all das macht unsere Welt aus. Und darüber möchte ich heute schreiben.
Irgendwie ist mir danach, ein paar Fragen aufzuwerfen. Ein paar Themen, die mich nachdenklich stimmen. Ein paar Dinge, über die ich mir Gedanken mache, die ich nicht verstehe und die mir Sorgen machen. Ich schreibe sie mal hin, ohne gross zu überlegen und ich überlasse es euch, ob ihr sie lest und was das mit euch tut, falls es überhaupt etwas tut.
Es braucht sehr viel Mut, sich neben jemanden, der gemobbt wird zu stellen, sich für ihn einzusetzen und ihm zu helfen.
Wir haben Angst und nehmen so etwas aus diesem Grund hin. Schauen weg. Oder schliessen uns sogar an, um selbst nicht im Schussfeld zu landen.
Menschen im Meer ertrinken zu lassen, obwohl sie gerettet werden könnten, ist keine Straftat. Sie zu retten ist unter Umständen eine.
Denn wenn diese Menschen gerettet werden, könnte es möglich sein, dass sie in unser Land kommen und das hat auch Folgen für uns. Finanzielle. Soziale. Wir haben zum Teil Angst davor. Einige mehr, andere weniger. Es ist uns wohler, wenn sie tot sind. Wir schauen weg. Wir reden es uns schön.
Sind wir wieder soweit, dass nicht jedes Menschenleben gleich viel wert ist? Wirklich, ist das so?
Familien verändern sich. Die Familie, wie wir sie für eine lange Zeit als normal empfunden haben, gibt es noch, es sind aber andere Familienformen dazu gekommen, die unsere Gesellschaft zum Teil noch nicht so richtig akzeptieren mag.
Familie… das hat sehr viel mit Werten und Normen zu tun, finde ich. Und dies hat sich verändert oder ist sich am Verändern. Und die Gesellschaft hinkt hintennach.
Zu mir hat mal eine ältere Frau gesagt, dass eine Familie mit einem Kind keine richtige Familie ist. Ich WAR eine Familie mit einem Kind. Vater, Mutter und ein Kind. Ihre Meinung darüber hat mich verletzt. Die Situation hat sich verändert. Das Kind und ich sind jetzt eine Familie, der Vater ist weg. Ich möchte nicht wissen, was diese Dame dazu zu sagen hat…
Jede zweite oder dritte Ehe wird geschieden, bestimmt hat die Mehrzahl davon ein Kind bzw. Kinder. Keine seltene Familienform also. Und dennoch rückt man unwillkürlich ein bisschen an den Rand der Gesellschaft.
Eineltern-Familien sind eine von verschiedenen neuen Familienformen. Mir ist dieses Thema besonders wichtig, weil ich betroffen bin. Es gibt aber noch andere… z.B. gleichgeschlechtliche Menschen, die ein Kind haben oder bekommen möchten. Patchwork-Familien.
Der Begriff Familie nimmt neue Inhalte an und es erfordert ein Umdenken. Und ich glaube, so mancher vergisst, dass es auch da jeden „treffen“ kann. Man nimmt die Ehe, die Familie als selbstverständlich hin, sozusagen als „gegeben“, für immer und ewig. Das ist halt das was man sich wünscht. Geschiedene Paare haben sich das auch gewünscht. Sie haben auch daran geglaubt, denn sonst hätten sie nicht geheiratet und vermutlich keine Kinder bekommen.
Es ist fragil. Plötzlich steht man allein da. Ich wünsche es niemandem. Aber Verständnis und Wohlwollen wünsche ich mir schon.
Männer und Frauen. Alles ist im Wandel.
Wir sprechen vom Feminismus, von Emanzipierung. Das sind grosse Themen. Es geht darum, dass sich das Leben im Wandel der Zeit verändert. Mädchen ist es schon viele, viele Jahre möglich, eine Schulbildung zu erhalten, Berufe zu erlernen. Es ist ihnen schon lange möglich, sich weiterzubilden, zu arbeiten, ja auch Karriere zu machen. Ich denke, für eine lange Zeit mussten Frauen sich entscheiden, ob sie im Beruf erfolgreich sein oder ob sie eine Familie gründen möchten. Beides zusammen war geradezu unmöglich. Heute ist das möglich. Noch nicht unter vorteilhaften Bedingungen, aber immerhin. Und es ist im Wandel zum Besseren, hoffe ich.
Früher war es so, dass es die Bestimmung der Frau war, Hausfrau und Mutter zu sein und zwar ausschliesslich. Eine wunderbare, wichtige Aufgabe. Eine, die fordert wie keine andere, so wie ich finde. Eine ohne Ferien, ohne Bezahlung, ohne Feierabend und viel zu oft wohl auch ohne Anerkennung und Dank.
Aufgabe der Männer war es, das Geld zu verdienen und so für die Familie zu sorgen.
Die Rollenverteilung, wie wir sie kennen und als normal empfinden, nicht?
Nicht mehr.
Ich finde die Entwicklung wunderbar, auch wenn sie noch etwas am Anfang steht. So habe ich mir das nämlich auch mal vorgestellt. Zusammen eine Familie gründen und auch zusammen für sie sorgen. Es ist viel Arbeit, beides. Das Externe sowie das Interne. Alle Aufgaben, die ganze Verantwortung und alles was halt so dazu gehört, kann individuell verteilt werden. Mal übernimmt der eine mehr, mal der andere. Togetherness.
Dafür braucht es aber auch eine Gesellschaft, die da mitmacht. Arbeitgeber, die es Männern ermöglichen, Teilzeit zu arbeiten. Vaterschaftsurlaub, oder was ich noch besser fände, Elternzeit, die unter beiden Elternteilen aufgeteilt werden kann. Akzeptanz, sei es in der Berufswelt wie im Privaten. Frauen und Männer, die in Beruf und in der Familie dieselben Möglichkeiten haben, je nach Interesse, je nach Situation.
Ich verstehe manchmal nicht, warum die Gleichstellung von Mann und Frau solche grosse Diskussionen und offensichtlich Ängste auslöst. Zum einen finde ich eine Gleichstellung nicht mehr als normal und zum andern kann es nur von Vorteil für alle sein.
Wie überall machen Extremistinnen / Extremisten so vieles kaputt, weil sie übers Ziel hinaus schiessen und von den eigentlichen Sache wohl doch nicht so viel verstehen. Ich bin jetzt wahrlich auch keine Expertin, aber ich glaube nicht, dass die Gleichstellung der Frau den Mann zum Feind macht. Ganz im Gegenteil, es macht Mann und Frau zu ebenbürtigen Partnern.
Ich glaube, es gibt schon Eigenschaften oder Fähigkeiten, die eher weiblich oder eher männlich sind. Und ich finde, dies wird so negativ bewertet in der heutigen Zeit. Warum eigentlich? Wenn Mann und Frau gleichgestellte Partner sind, darf der eine mal etwas besser können als die andere und in einem anderen Gebiet ist es wieder umgekehrt. Warum Konkurrenz sein, wenn man zusammen alles leisten kann? Wieder dieses Togetherness, von dem ich so überzeugt bin.
Ich schwöre zum Beispiel auf meine weibliche Intuition. Ich glaube kaum, dass jede Frau sie hat und vielleicht haben Männer sowas auch. Oder meine Mütterlichkeit, meine gewisse Weichheit und Güte, meine Stärke, meine Kraft. Ich finde, dass das etwas sehr weibliches ist. Das heisst nicht, dass jede Frau genau diese Eigenschaften besitzt, muss sie auch nicht. Ich für mich finde sie schön und ich will dazu stehen können, eine Frau zu sein.
Ich finde sowieso, jede Person soll dazu stehen können, wer sie ist und wie sie ist.
Wir haben alle Eigenschaften und Charakterzüge in uns, nur im unterschiedlichen Mass. Es soll nicht sein, dass diese in gut und schlecht, in schwach und stark gewertet werden.
Dies ist eines der Themen, auf das viele so ungemein übersensibel reagieren. Es ist nicht nötig. Wie immer ist es von Vorteil, seinen gesunden Menschenverstand und sein Herz einzusetzen und sich mal einfach abzuregen…
Unsere Heimat… ist sie gefährdet, wenn wir Neuerungen zulassen?
Darf ein Land sich nicht verändern, nichts von „aussen“ reinlassen, um noch Heimat zu bleiben? Ist das wirklich so? Muss die Heimat bleiben wie sie ist, für immer und ewig, entwickelt sie sich nicht? Und ist denn eine Entwicklung unbedingt negativ zu werten?
Ich gebe hier keine Antworten. Ich frage nur.
Es gäbe noch viele Themen, aber ich habe nun schon sooooo viel geschrieben. Ich höre jetzt mal auf für heute…
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