Ein Leben.
Es fängt bei der Zeugung an und endet mit dem Tod. Jedenfalls unser irdisches. Was davor oder danach ist oder nicht ist, da gehen die Meinungen auseinander. Wissen tut es keiner. Einige glauben, es zu wissen. Einige haben Hoffnungen und Wünsche, wie es sein soll und wieder andere haben komplett andere Ideen.
Was zwischen Zeugung und Tod ist, das wissen wir. Es ist das Leben.
Das Leben.
Mein Leben.
Es ist unberechenbar.
Niemand weiss, wie lange es dauert. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen ist laut Google bei 79 Jahren. Durchschnittlich. Das bedeutet, es gibt Leben, die deutlich länger dauern, 90 oder sogar gegen 100 Jahre. Und es gibt Leben, die kürzer sind, manche gar viel zu kurz. Und unsere Wahrnehmung ist irgendwie total anders. Egal, in welchem Alter jemand stirbt, seinen Liebsten kommt es zu früh vor. Das ist der Schmerz, das Vermissen und die Trauer, die uns das so empfinden lassen.
Es ist unberechenbar.
Und zwar nicht nur was seine Länge betrifft, sondern auch was seinen Inhalt betrifft. Auf der Erde wohnen gegen die acht Milliarden Menschen und jedes einzelne Leben nimmt einen anderen Verlauf. Einige ähneln sich und trotzdem sind sie verschieden. Jeder Mensch hat seinen individuellen, eigenen Weg, sein eigenes Schicksal und seine ganz persönliche Art, damit umzugehen, welches ihn wieder zu Menschen oder Ereignissen führt, die nur er genau so erlebt und fühlt. Für mich hat Leben sehr viel mit wahrnehmen zu tun. Wie wir Dinge wahrnehmen und erleben, lässt unsere Persönlichkeit wachsen und sich auf ihre ganz eigene Art entwickeln. Ebenso die Menschen, denen wir begegnen. Es gibt Dinge, die können wir selbst bestimmen. Entscheidungen, die wir fällen müssen oder dürfen. Menschen, die wir in unserem Leben haben möchten. Ereignisse, an denen wir teilnehmen. Andere bestimmt das Schicksal. Oder der Zufall. Man nenne es wie man wolle. Dinge, die einfach geschehen, ungefragt und ungeplant. Das kann im besten Fall etwas Positives sein wie ein Job-Angebot, ein Gewinn, sich verlieben, Freundschaft usw. Es kann aber auch etwas Schwieriges sein, z.B. eine Krankheit (eine eigene oder die einer nahestehenden Person), ein Todesfall, ein Unfall usw. Geschehnisse, die uns im Moment und meistens für eine ganze Weile durchschütteln und vieles über den Haufen werfen. Ich habe oft darüber geschrieben, ihr könnt es in einigen meiner Texte nachlesen.
Und was ist nun das Ziel des Lebens? Der Sinn des Lebens?
Vermutlich ist dies eine ziemlich philosophische Frage. Eine Frage, auf die es keine klaren Antworten gibt. Ich glaube, die meisten Menschen fragen sich das immer wieder und finden nicht mal für sich selbst Antworten. Ich denke, gläubige Menschen finden einen Sinn in ihrem Glauben. Darin, was nach dem Tod geschieht. Und das zeigt ihnen, wie sie dieses Leben zu leben haben, um dieses Ziel zu erreichen. Man nennt das Halt und ich glaube, das ist etwas wichtiges, etwas das jeder braucht und wohl jeder immer wieder mal sucht, sei es in Personen oder in Dingen oder wie gesagt, im Glauben. Irgendwo muss der Mensch sich festhalten können, besonders in Momenten des Fallens.
Und was ist er nun, der Sinn des Lebens?
Glücklich sein?
Ein guter Mensch sein?
Erfolgreich sein?
Wohlhabend sein?
Geliebt werden und lieben?
Ich weiss es nicht. Vermutlich liegt die Antwort überall ein bisschen. Für mich ist es auch wichtig, mich zu entwickeln, dazu zu lernen und Situationen zu meistern. Es ist nicht das Ziel, keine schwierigen Dinge zu erleben, sondern zu lernen sie zu meistern. Zu lernen, nicht zu verzweifeln und zu erfahren, wie stark ich bin. Ich will mich dem Leben stellen mit allem, was es für mich noch bereit hält.
Ich weiss, dass jeder von uns viel durchmacht. Es ist normal. Immer wieder Herausforderungen und so richtig geil ist das nicht. Aber was bleibt uns anderes übrig? Lassen wir uns nicht davon unterkriegen und geniessen wir die schönen Momente, denn solche gibt’s auch sehr viele. Wir haben ein ganzes Leben zu leben. Es wäre schade, wenn wir es nur traurig verbringen würden. In gewissen Momenten ist das einfacher gesagt als getan, ich weiss… Aber wir schaffen das! Und wenn nicht, dann helfen wir einander. Abgemacht?
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