Zufrieden sein, das ist etwas Schönes, finde ich. Zufrieden sein geht irgendwie Hand in Hand mit glücklich sein, obwohl es manchmal einen etwas schalen Beigeschmack hat. Aber man kann ja alles interpretieren wie man will und man kann auch in allem etwas Schlechtes sehen. Ich jedenfalls sehe das nicht so. Zufrieden sein heisst, glücklich sein mit dem was man hat. Mit dem, was man ist. Und das ist gut so.
Zufrieden zu sein gehört irgendwie heutzutage zu den Luxusgütern, die ein Mensch besitzen kann. Wenn ich in die Welt hinaus schaue, sehe ich wenig davon.
Wir streben nach mehr. Eigentlich fast immer. Vergleichen uns, unser Leben und unsern Besitz mit den Verwandten, Bekannten, Nachbarn, sogar mit Fremden. Und es gibt immer solche, die scheinbar mehr haben als wir. Solche, denen es besser geht als uns. Solche, die hübscher sind, reicher sind, das grössere Haus besitzen, öfters in Urlaub fahren usw. Da gibt es ja Beispiele wie Sand am Meer, wir kennen sie wohl alle. Und ich finde das alles so sinnlos.
Wir leben in einer Welt, in der sehr viel von uns erwartet wird. Eine Welt, in der wir so viel Druck ausgesetzt sind, viele von uns daran fast kaputt gehen. Oder nicht nur fast.
In gewissen Bereichen ist es schwierig etwas zu ändern, für Entspannung zu sorgen. Wegen Existenzängsten zum Beispiel. Aber im privaten Bereich müsste dies doch möglich sein. Da muss man sich doch nicht noch unnötigen „Wettbewerben“ stellen, die uns stressen und müde machen.
Ich muss sagen, ich bin wirklich gern mit Menschen zusammen, die das genau so sehen wie ich. Die sich nicht daran stören, dass meine Wohnung nicht perfekt aufgeräumt ist nach einer anstrengenden Arbeitswoche. Menschen, die es okay finden, dass ich aus Zeitmangel mal keinen Kuchen gebacken, sondern einen gekauft habe. Menschen, die mich nicht an meinen finanziellen Möglichkeiten messen, sondern mich als Person sehen und schätzen.
Es gibt immer Dinge, die besser laufen könnten. Dinge, die man sich noch wünscht bzw die man haben möchte. Dinge, die man gerne lernen oder besser beherrschen würde. So muss das auch sein, Ziele und Perspektiven sind auch wichtig. Vielleicht könnten wir diese viel entspannter erreichen, wenn wir aber auch mit der momentanen Situation zufrieden wären bzw. sind. Wenn wir sehen, was wir haben und nicht nur, was uns fehlt. Wenn wir sehen, was uns momentan glücklich macht und nicht nur, was uns stört.
Es geht mir ja nie ums moralisieren oder so. Aber jetzt möchte ich doch auch noch erwähnen, dass hoffentlich viele von uns von sich sagen können, dass es ihnen mehr oder weniger gut geht. Gesundheitlich, sozial, beruflich… was auch immer. Hoffentlich in vielen Bereichen des Lebens. Es gibt aber auch Menschen, bei denen das nicht so ist. Ich glaube sogar, es gibt viele. Menschen, die kämpfen. Ums überleben, sei es gesundheitlich, finanziell oder wie auch immer…
Ich muss das nicht. Es geht auf und ab, es ist nicht immer alles einfach. Aber nichts lebensbedrohliches. Grund genug, um zufrieden zu sein.