Ich möchte euch Florence Nightingale vorstellen


Veränderungen geschehen unterschiedlich… Manche geschehen einfach und manche setzen viel Effort voraus…

Manche Menschen verändern die Welt mit einem lauten Knall. Andere mit leisen Schritten durch dunkle Gänge. So jemanden möchte ich euch heute vorstellen. Ihr Name ist mir in England immer wieder mal begegnet, deswegen habe ich mich damals angefangen, für sie zu interessieren.

Florence Nightingale wurde 1820 in Florenz geboren, daher auch ihr Vorname. Sie stammte aus einer wohlhabenden britischen Familie und hätte ein Leben in Luxus führen können. Doch sie entschied sich für etwas, das damals als skandalös galt: Sie wollte Krankenschwester werden. In einer Zeit, in der Frauen höchstens die Zierde des Salons sein sollten, bedeutete das: gegen alle Konventionen, gegen das eigene Elternhaus, gegen die gesellschaftliche Norm.

Doch Florence war nicht zu stoppen. Sie spürte einen inneren Ruf. Sie nannte es eine „Berufung Gottes“ und diesem Ruf folgte sie unbeirrbar.
Ihre Chance kam während des Krimkriegs (1853–1856), als sie mit einer Gruppe von Pflegerinnen in ein britisches Militärkrankenhaus zog. Was sie dort sah, war jenseits aller Vorstellung: Chaos, Dreck, Infektionen, mangelnde Hygiene. Mehr Soldaten starben an Krankheiten als an ihren Verletzungen.

Florence gab nicht auf, sie reagierte nicht mit Tränen oder Gleichgültigkeit, sondern mit Tatkraft. Sie organisierte, putzte, strukturierte.
Sie wusch Hände, lüftete Räume, schrieb Statistiken. Sie führte Hygiene ein.

Und nachts, wenn alles still war, ging sie mit einer Lampe durch die Flure und sprach mit den Verwundeten. Unterhielt sich mit ihnen, sprach ihnen Mut zu, tröstete, hörte zu.
So erhielt sie ihren Beinamen „The Lady with the Lamp“ – die Frau mit der Lampe.
Eine stille Hoffnung im Dunkel.

Was viele nicht wissen: Florence war auch eine brillante Mathematikerin. Sie verwendete Statistiken, um die Missstände im britischen Gesundheitssystem zu beweisen und überzeugte damit sogar die Queen. Ihre Diagramme waren nicht nur Zahlen, sondern Werkzeuge der Aufklärung und des Wandels.

Sie war Reformerin.
Sie war Vordenkerin.
Sie war eine Kämpferin. Für Menschlichkeit, für Bildung, für professionelle Pflege.

Florence Nightingale legte mit alldem den Grundstein für die moderne Krankenpflege. Ihr Wirken ist bis heute spürbar. In Spitälern und Institutionen, in Pflegeschulen, in der WHO, die ihren Geburtstag (12. Mai) jedes Jahr als Tag der Pflegenden ehrt.

Was ich an ihr so bewundere, ist nicht nur ihre Kraft, sondern auch ganz besonders ihre Haltung:
Sie stellte sich an die Seite der Schwachen.
Sie glaubte an Vernunft, an Wissen, an Fortschritt.
Und sie wusste: Veränderung beginnt nicht mit Lärm, sondern mit Licht.
Und das alles in einer Zeit, in der es aussergewöhnlichen Mut und Willen bedurfte, sich als Frau gegen die Normen zu stellen und zu arbeiten. Ganz bestimmt war das alles andere als einfach und zog für sie auch Nachteile und Ausschluss aus der vornehmen Gesellschaft mit sich.

Solche Frauen, wow! QUEEN!

Ich finde, dass wir auch in der heutigen Zeit viel, viel mehr Menschen mit Lampen brauchen, statt Menschen, die Lärm machen, laut schreien, das Licht von andern kleiner machen und die Dinge eher schlimmer als besser machen…

Ich denke mit Entsetzen daran,
wie viele Dinge ungetan bleiben,
nur weil jemand denkt:
“Was kann ich den schon tun?“

Florence Nightingale


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About Me

Mein Name ist Andrea und ich bin die Frau hinter den Worten und Gedanken in diesem Blog.
Alleinerziehende Mama eines Kindes im Autismus Spektrum, Sozialpädagogin und am Ende einfach ein Mensch auf dieser Erde wie jeder andere auch.