Es ist jetzt soweit bei mir. Und ich weiss, andern gehts schon lange so. Das aktuelle Weltgeschehen macht mir so viel Angst, dass ich es mir nicht mehr erlaube, darüber ausführlicher nachzudenken oder zuviel darüber zu lesen oder zu sehen. Nicht mangels Interesse oder mangels Anteilnahme, sondern weil es einfach so schlimm ist. So unberechenbar und unvorhersehbar.
Der Gedanke, dass es ja weit weg ist, funktierier bei mir nicht. Hat noch nie funktioniert und wird auch nie funktionieren. Denn etwas ist nicht weniger schlimm, wenn oder weil es weit weg ist oder mich nicht direkt persönlich betrifft. Abgesehen davon ist es sehr gut möglich, dass es uns früher oder später viel direkter betreffen wird als wir es uns vorstellen können.
Egal, worum es auch immer geht im Leben, Selbstschutz ist wichtig. Nicht wegschauen, nicht den Kopf in den Sand stecken um nichts mehr zu sehen, aber gut dosieren und sich überlegt und klug informieren. Ich glaube es ist auch klug gut zu überlegen, WO man sich informieren will und es lohnt sich sehr, die verschiedenen Informationsquellen zu hinterfragen und auch zu überprüfen.
Nun sitze ich also auf unserem grossen, schönen Balkon. Es ist relativ still hier. Die Nachbarn scheinen fast alle irgendwo unterwegs oder drinnen zu sein. Zwischendurch höre ich mal ein Auto, viele Motorräder oder Fahrradfahrer. Von denen hört man eigentlich ja nicht viel, aber ich finde es immer erstaunlich, wie laut die eigentlich sind. Aber nur, weil die sich gegenseitig so anschreien, weil sie sich unterhalten beim radfahren. 🙂
Im grossen und ganzen ist es voll friedlich. Die Sonne scheint. Mein Balkon ist unterdessen einigermassen aufgeräumt und es hat hier bereits ein paar Pflanzen überall. Es ist gemütlich. Vor mir brennt auf dem Tisch eine Kerze und zwischendurch halte ich immer wieder mal ein Stück Palo Santo Holz über die Flamme und mag einfach, wie das riecht. Ich habe das vor wirklich einigen Jahren mal von einer Schamanin geschenkt bekommen und gehe äusserst spar- und sorgsam damit um, weil ich es so liebe.
Es ist Frühling. Richtig warm. Es ist einfach nur schön.
Aber wie zerbrechlich ist diese Schönheit? Dieser Frieden?
Und bin ich dieser Zerbrechlichkeit einfach ausgeliefert oder kann ich etwas dafür tun, damit es stabiler und sicherer wird, ist und bleibt? Und wenn ja, was?
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