Heimat und Fernweh


Sicht von der Seebrücke auf den Vierwaldstättersee und die Berge, rechts das KKL.

Lozärn. So nennen wir Luzerner unsere Stadt. Ich bin ja etwas voreingenommen, weil Luzern „meine“ Stadt ist, aber ich muss schon behaupten, dass sie die Schönste der Welt ist. Egal wo ich in der Welt bin, ich komme immer wieder gerne zurück und denke, dass es hier am schönsten ist. Vermutlich ist das dieses Gefühl, das man Heimat nennt, oder? Ihr habt das vermutlich auch. Dort, wo ihr zuhause seid.

Bevor wir ein Kind hatten, haben wir verschiedene Länder in Europa besucht und noch ein paar Jahre vorher habe ich die Westküste der USA und Hawaii bereist. Mir hat es überall gefallen. Jedes Land hat seine Eigenheiten und seine faszinierenden Seiten, finde ich. Die USA hat mir ja überraschend gut gefallen. Ich habe nicht viel erwartet, hatte die Gelegenheit einen Monat dort herum zu reisen und ich war doch ziemlich überrascht und fasziniert. Wunderschöne Landschaften in einer Weite und Vielfalt, die ich mir nicht vorstellen konnte, die Leute waren sehr freundlich, es war einfach schön. Besonders Hawaii – also wir waren auf Maui. Wenn ich zurück denke kommt es mir wie ein Traum vom Paradies vor. War ich wirklich dort oder habe ich es nur geträumt?
Städtereisen fand ich immer toll, unterdessen aber nicht mehr sooooo. Je älter ich werde, desto weniger suche ich Menschenmassen, mir ist das zu hektisch und zu laut. Wir waren vor kurzem wieder mal in London und ich fand es grässlich. Die Metropole, die alle lieben, die finde ich schrecklich. Naja… vor ein paar Jahren zog es mich aber auch dort hin. Ich fand auch Paris sehr schön, weniger hektisch und laut als zum Beispiel London. Oder auch Prag und Rom. Very pretty! Mich interessiert – egal wo ich bin – die Geschichte eines Ortes besonders. Alte Bauten, Schlösser, Kirchen, Ruinen…
Weil ein Teil unserer Verwandtschaft in England wohnt, verbringen wir natürlich seit Jahren unseren Urlaub immer in Grossbritannien. Einen Teil des Urlaubs benötigen wir für Besuche, den anderen (unter uns gesagt vergnüglicheren) Teil machen wir Urlaub, immer wieder an verschiedenen Orten. Und ich muss sagen, ich bin wirklich ein Fan dieser Insel. Ich finde es überall schön und ich finde, dass England sooooo viel besser ist als sein Ruf, z.B. wetter- und food-mässig. Für mich war das alles immer okay. Dass es mehr regnet als hier, macht mir nichts aus, dann zieht man sich halt dementsprechend an. In Wales regnet es am schönsten. Wir waren oft nach Weihnachten für ein paar Tage dort. Faszinierend, wie Wind machen kann, dass es von oben, von links, rechts und sogar von unten regnet… Und dann nach einem langen Spaziergang in ein nettes Cafe sitzen, total durchnässt und dann bringt die Dame Scones und ein Krügchen Tee und alles ist wieder gut. Ich finde auch Spaziergänge am Meer einzigartig, wenn der Wind bläst, das Meer rauscht und es still und doch tosend laut ist. Was man da alles findet… Muscheln, Steine und andere Schätze. Erholsamkeit hoch zehn ist das.
Im Lauf der Jahre ist wohl England ein wenig zu meiner zweiten Heimat geworden. Das wurde mir jetzt gerade beim Schreiben bewusst. Ich fühle mich dort fast wie zuhause, ja.

Aber trotzdem… egal, wo ich war, ich komme immer wieder gerne nach Hause, nach Luzern. Wenn ich auf der Seebrücke stehe, wie zuoberst auf dem Foto, und auf den See hinaus schaue, im Hintergrund der Pilatus…. die schönste Aussicht der Welt. Und dann drehe ich mich um und schaue auf die Kapellbrücke und auf die Altstadt, all die Lichter, die Gassen und alten Häuser. Hach!!!
Zuhause ist alles besser irgendwie. Zum Beispiel das Brot. Obwohl ich ja sagen muss, dass man in England auch gutes Brot bekommt und in Deutschland erst! Deutschland ist ja für mich kulinarisch sehr weit vorne, zugegeben. Käsekuuuuuuchen…. und so vieles mehr, da gibts nichts zu diskutieren. Aber ich glaube, wir finden die Dinge von zuhause besser, weil wir sie gewohnt sind, weil sie Heimat bedeuten. Das ist doch etwas total schönes. Und es ist auch etwas total schönes, wenn man doch noch ganz viel Lust darauf hat, andere, fremde Dinge auszuprobieren, sich neue Orte anzusehen und zu staunen. Ein Glück, wenn wir danach wieder dorthin zurück kehren können, was wir Zuhause nennen.

Ich werde unbedingt irgendwann einen Beitrag schreiben müssen über Luzern und auch über unseren Berg, den Pilatus. Bitte erinnern Sie mich daran, sollte ich es vergessen.

 

 

 

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