
Ganz oft öffnen Worte Fenster und Türen. Sie öffnen einen Blick in eine andere Welt, eine andere Kultur und manchmal sogar in eine Stimmung, die man zwar kennt, aber nie benennen konnte.
Eines dieser Wörter ist Boketto. Es stammt aus dem Japanischen und beschreibt den Moment, wenn man scheinbar ziellos in die Ferne schaut. Ohne einen bestimmten Gedanken, ohne ein Ziel, einfach nur in die Weite blicken.
Vielleicht ist es der Blick aus dem Zugfenster, wenn die Landschaft vorbeizieht.
Oder das ruhige Sitzen am See, wenn sich der Himmel im Wasser spiegelt.
Es ist kein Grübeln, kein Planen, kein Sorgenmachen. Es ist ein stilles Verweilen. Ganz tief in Gedanken, die aber ganz, ganz weit weg sind, so dass man sich deren gar nicht bewusst ist.
Boketto klingt in unserer hektischen Welt fast wie ein kleiner Luxus. Einfach sitzen, schauen. Sein. Nichts tun und ganz bei sich sein.
Ein bisschen Achtsamkeit, wegdriften mit den Gedanken, gar mit dem Bewusstsein. Eine Pause vom Jetzt und allem was gerade ist…. Und genau so, wie die Gedanken mit unserem Blick in die Ferne schweifen, kommen sie auch wieder zurück. Und dann gehts weiter, das Jetzt und das Alles…


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