
Kaum ein Name polarisiert so stark wie ihrer: Greta Thunberg.
Für die einen ist sie eine nervige Schülerin, die lieber still sein sollte. Für die anderen eine junge Frau, die den Mut hat, unbequeme Wahrheiten auszusprechen.
Zeit also, genauer hinzusehen.
Greta wurde 2003 in Stockholm geboren. Mit 15 Jahren begann sie etwas, was zunächst ganz klein war: Sie setzte sich mit einem Schild vor das schwedische Parlament, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Daraus wurde eine weltweite Bewegung: Fridays for Future. Millionen junger Menschen gingen auf die Strasse, inspiriert von einem Mädchen, das sich weigerte, wegzuschauen.
Schauen wir doch mal die Meinungen / Vorurteil über Greta Thunberg an, die so kursier(t)en:
Vorurteil 1: „Sie schwänzt doch nur die Schule!“
Greta selbst sagt: Was nützt Schule, wenn wir keine Zukunft haben, in der wir dieses Wissen anwenden können?
Es ging ihr nie um „nicht lernen wollen“, sondern darum, die Dringlichkeit sichtbar zu machen.
Vorurteil 2: „Sie ist manipuliert oder wird von anderen gesteuert.“
Greta hat Unterstützerinnen und Unterstützer, das ist klar. Aber ihre Initiative begann alleine, mit ihrem selbst gemalten Schild. Ihre Reden, ihre Art zu sprechen, ihre Hartnäckigkeit, das ist ganz und gar Greta.
Vorurteil 3: „Sie übertreibt doch.“
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit bestätigen ihre Aussagen. Greta selbst betont immer wieder: Hört nicht mir zu, hört den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu.
Sie will nicht im Mittelpunkt stehen, sondern will, dass man die Fakten hört. Also nicht ihr als Person soll Gehör geschenkt werden, sondern dem Anliegen, worüber sie spricht.
Vorurteil 4: „Sie ist krank, sie ist doch Autistin.“
Ja, Greta ist Autistin. Und genau das macht ihre Stärke aus. Sie sagt selbst, dass sie Dinge klarer sieht und weniger Kompromisse mit faulen Ausreden eingeht. Das, was manche als Schwäche abtun, ist in Wahrheit ihre besondere Fähigkeit. (Autismus ist übrigens keine Krankheit).
Und was hat sie erreicht?
Sie hat das Thema Klima in die Schlagzeilen gebracht wie kaum jemand zuvor. Sie hat mit Politikerinnen, Papst Franziskus und den Vereinten Nationen gesprochen und ihnen ins Gesicht gesagt, was sie sonst lieber überhören. Sie hat Millionen Menschen ermutigt, ihre Stimme zu erheben.
Greta sagt: „Ich will nicht, dass ihr Hoffnung habt. Ich will, dass ihr handelt.“
Ob man sie mag oder nicht, Greta hat etwas geschafft, was viele Erwachsene nicht geschafft haben: Sie hat eine ganze Generation mobilisiert.
Vielleicht ist es an der Zeit, sie nicht mehr kleinzureden, sondern zu sehen, was sie wirklich ist: Eine junge Frau, die aus Sorge um unsere Erde den Mut hatte, sich hinzusetzen, den Mund aufzumachen, auch unangenehm zu sein und damit eine Bewegung auszulösen.


Hinterlasse einen Kommentar