
Manche Wörter tragen mehr als nur eine Bedeutung. Sie tragen eine ganze Haltung in sich.
Eines dieser besonderen Worte ist Otsukaresama, ein japanischer Ausdruck, der wörtlich ungefähr „Sie sind müde, nicht wahr?“ bedeutet.
Doch in Wirklichkeit steckt viel mehr dahinter.
In Japan sagt man „Otsukaresama“ zu Kolleginnen und Kollegen nach der Arbeit, zu Freunden:innen nach einer Anstrengung oder sogar zu sich selbst, wenn man etwas geschafft hat.
Es ist ein Ausdruck der Wertschätzung: Ich sehe, dass du dich angestrengt hast. Ich erkenne deine Mühe und ich schätze das. Danke dafür.
Es geht nicht nur um das Ergebnis selber, sondern auch um den Weg dorthin. Um die Mühe und Anstrengung, die Konzentration, die Zeit, die man aufgewendet hat und für das Durchhalten.
Otsukaresama erinnert uns daran, dass Einsatz, Engagement und Anstrengung etwas sind, das gesehen und gewürdigt werden soll.
Vielleicht brauchen wir in der deutschen Sprache auch mehr von solchen Worten.
Worte, die nicht nur sagen „Gute Arbeit“, sondern „Ich sehe dich. Ich sehe, was du gegeben hast.“
Oder vielleicht würde auch einfach mehr Achtsamkeit oder Aufmerksamkeit für Wertschätzung und Dankbarkeit reichen. Denn dann würden wir sicher auch Worte oder Gesten dafür finden…
Otsukaresama.
Danke, dass du jeden Tag dein Bestes gibst.
Auch dann, wenn es niemand sieht.
Auch dann, wenn du total kaputt bist.
Auch dann, wenn niemand „Danke“ sagt.


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