
Nach schönen Worten zu suchen ist eigentlich ganz spannend. Ich staune immer wieder, dass es in andern Sprachen Worte für Dinge, die in unserer Sprache nicht existieren und die wir aus diesem Grund oft ganz umständlich umschreiben müssen.
Da gibt es Umschreibungen, die sind fast wie Gedichte, so schön.
Heute habe ich das Wort Mångata gefunden, das mir gut gefällt.
Es stammt aus dem Schwedischen und beschreibt dieses magische Band aus Licht, das der Mond über das Wasser legt. Dieser silberne Schimmer, der aussieht, als hätte der Himmel uns einen Weg gemalt, der uns direkt zum Horizont führen würde…
Mångata ist nicht einfach nur eine Spiegelung im Wasser. Dieser Anblick wirkt auf uns atemberaubend schön. Wirklich zauberhaft.
Als wolle der Mond uns einladen, innezuhalten, zu atmen und für einen Moment zu glauben, dass man diesen Weg auf dem Wasser betreten könnte. Barfuss, Hand in Hand mit jemandem, der versteht, dass Schönheit auch im Vergänglichen wohnt. Oder vor allem ganz genau da.
Vielleicht ist es das, was Mångata so besonders macht: Man kann es nicht festhalten, nicht mit den Händen greifen, nicht mit nach Hause nehmen. Man kann es nur sehen, solange der Mond da ist und es dann so lange wie möglich in der Erinnerung behalten.
Und wenn wir das nächste Mal am See oder am Meer stehen und dieses silbrige Band glitzern sehen, dann wissen wir jetzt: Es heisst Mångata…


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