Drei kleine Superhelden – Die Glitzerspur


Arja, Tina und Jimmy sind der Glitzerspur gefolgt…
(Bild: ChatGPT)

Es war früh am Morgen. Der Himmel war noch grau, aber der Regen hatte aufgehört. Es duftete nach Sommer und Frische und die Welt war nass und glänzend.

Jimmy steckte als Erster die Nase aus dem Häuschen.
„Irgendetwas ist speziell heute!“ murmelte er vor sich hin.
Arja tappte vorsichtig hinterher und blieb wie angewurzelt stehen.
„Seht euch das an!“ rief sie.

Mitten durch das Gehege, von der einen Seite zur anderen, zog sich eine silberne, breite Spur. Sie glitzerte nicht nur im Licht, sie schimmerte in allen Regenbogenfarben! Es war, als hätte jemand feinen Staub auf eine leuchtende Linie gestreut.

„Ich glaube, das ist die Spur von einer Elfe“ flüsterte Tina und beugte sich näher, um es noch besser zu sehen.
Jimmy kniff die Augen zusammen. „Sie führt raus aus dem Gehege. Wollen wir ihr folgen?“
Natürlich wollten sie. Die drei kleinen Superhelden schlüpften durch den bekannten Tunnel, den die Menschen-Mama unter dem Zaun gelassen hatte und tappten in den feuchten Garten hinaus.

Die Spur war deutlich zu sehen. Sie wand sich durch das Gras, über einen flachen Stein, an einem umgekippten Blumentopf vorbei und endete an einem ganz bestimmten Ort: dem Lavendelkübel.

Dort sass sie.
Eine SCHNECKE. Aber nicht irgendeine Schnecke.
Ihr Haus war richtig gross und spiralförmig, aber nicht braun wie die der andern Schnecken. Es schimmerte perlmuttfarben, mit winzigen Mustern wie Blätter oder Sterne. Ihr Körper war durchscheinend wie Glas und auf dem Rücken trug sie eine winzige Krone.

„Hallo“ sagte sie, ohne den Kopf zu heben. Ihre Stimme war so weich wie Regen auf Moos.
Die Meerschweinchen blieben stehen, staunten und sagten erst einmal nichts.

„Ich bin Lysandra“ sagte die Schnecke. „Ich komme nur in Nächten mit sanftem Regen. Ich hinterlasse Spuren aus dem Licht der Träume.“

„Warum?“ fragte Arja ganz andächtig und beeindruckt.
„Weil es so viele Orte gibt, an denen man vergisst, zu träumen“ antwortete Lysandra. „Und wenn jemand den Mut hat, mir zu folgen, dann weiss ich: Hier wird noch gestaunt.“

Die Schnecke sah die drei an.
„Ihr seid Wächter der Neugier. Danke.“

Dann zog sie sich langsam zurück, ganz in den Lavendel hinein, und war plötzlich nicht mehr zu sehen. Nur der Duft blieb. Und die schimmernde Spur, die aber bald im Morgenlicht verblasste.

Die drei kleinen Superhelden kehrten still zurück ins Gehege. Sie sagten nichts, aber alle drei wussten:
So etwas Wunderbares hatten sie wirklich noch nie gesehen. Es war unvergesslich. Sie werden nie aufhören zu staunen und die kleinen und grossen Wunder im Garten zu sehen…

ENDE.

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About Me

Mein Name ist Andrea und ich bin die Frau hinter den Worten und Gedanken in diesem Blog.
Alleinerziehende Mama eines Kindes im Autismus Spektrum, Sozialpädagogin und am Ende einfach ein Mensch auf dieser Erde wie jeder andere auch.