
Es war ein warmer Sommertag, als es plötzlich zu regnen begann. Arja, Jimmy und Tina sassen sicher und trocken unter ihrem grossen Unterschlupf im Garten.
„Schaut mal da oben!“ rief Arja aufgeregt. Sie reckte ihre kleine Nase in die Luft und zeigte mit einem Pfötchen in die Luft. Hoch am Himmel spannte sich ein wunderschöner Regenbogen über die Bäume und Blumen. Rot, orange, gelb, grün, blau, indigo und violett… alle Farben strahlten so hell, dass selbst Jimmy kurz aufhörte, an seinem Heuhalm zu knabbern und nur noch staunte.
„Der ist ja riesig!“ staunte Tina. Sie war so begeistert, dass sie fast nach draussen gehüpft wäre, obwohl es noch regnete.
Doch gerade, als sie den Regenbogen noch einmal bewundern wollten, verblasste und verschwand er langsam. Zuerst das Rot, dann das Gelb, dann das Blau, eine Farbe nach dem anderen, bis nur noch graue Wolken am Himmel hingen. Es war als hätten sie nur kurz geblinzelt und als sie die Augen öffneten, waren alle Farben weg…
„Wo ist er hin?“ quiekte Jimmy. „Jemand hat unseren Regenbogen gestohlen!“
Arja, das kluge Meerschweinchen-Mädchen, stellte sich mutig auf ihre Hinterbeine. „Keine Sorge, wir drei kleinen Superhelden finden ihn wieder! Los, wir müssen Spuren suchen! Am Besten sofort.“
Und so stapften die drei tapfer durch den nassen Garten. Sie sahen eine winzige Schnecke, die unter einem Blatt sass. Ihre Hausspirale glänzte in vielen Brauntönen.
„Hast DU unseren Regenbogen versteckt?“ fragte Tina neugierig.
Die Schnecke kicherte leise. „Nein, nein, ich habe nur ein paar Regentropfen gesammelt. Aber vielleicht findet ihr Hinweise beim Froschteich!“
Also liefen sie weiter. Jimmy voran, weil er am Mutigsten war, wenn es durch Pfützen ging. Am kleinen Teich quakte ein grüner Frosch vergnügt herum. Um ihn herum schwammen Blütenblätter in allen Grüntönen.
„Hast DU unseren Regenbogen gefressen?“ wollte Jimmy wissen.
Der Frosch hüpfte lachend auf ein Seerosenblatt. „Quak! Nein, ich spiele nur mit den bunten Blüten. Euren Regenbogen müsst ihr am Himmel suchen, nicht im Teich. Fragt doch die Libelle!“
Da hörten sie ein zartes Schwirren in der Luft. Eine Libelle flatterte über ihre Köpfe. Ihre Flügel glitzerten wie tausend kleine Regenbögen.
„Frau Libelle!“ rief Arja. „Können SIE uns sagen, wo der Regenbogen ist?“
Die Libelle schwebte sanft vor ihren Nasen. „Ein Regenbogen verschwindet nie ganz“ summte sie weise. „Er kommt immer zurück, wenn Sonne und Regen sich am Himmel umarmen. Ihr müsst nur zur richtigen Zeit zum Himmel schauen, dann werdet ihr ihn wieder sehen.“
Die drei kleinen Superhelden schauten einander an und verstanden wohl nicht so recht.
Aber plötzlich brach die Sonne durch die Wolken. Die Sonnenstrahlen verbanden sich mit den kleinen Regentropfen und es fing überall an zu glitzern und siehe da, ein zarter, neuer Regenbogen spannte sich über den Garten.
„Da ist er wieder!“ jubelte Tina.
Jimmy machte einen kleinen Freudensprung, Arja drehte sich im Kreis, und zusammen tanzten sie im feuchten Gras herum. Sie wussten jetzt: Magie verschwindet nie ganz. Manchmal muss man nur genau hinsehen, denn ganz genau hinsehen ist eine richtig tolle Superkraft, die längst nicht alle beherrschen.
Und so quiekten sie fröhlich und freuten sich schon auf das nächste Abenteuer.
ENDE.


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