Manchmal bauen wir sie ganz heimlich, mal winzig klein, mal ganz gross: Luftschlösser. Träumereien, so leicht und schillernd wie Seifenblasen, die gefüllt sind mit Sehnsüchten, Hoffnungen und einem Hauch von Unvernunft. Seifenblasen, die weit und hoch fliegen, um irgendwo zu landen und dort etwas entstehen zu lassen. Oder Seifenblasen, die platzen.

Schon im 17. Jahrhundert sprach man im Deutschen von einem „Luftschloss“, wenn jemand sich etwas vollkommen Unrealistisches erträumte. Ein Schloss, das nicht auf festem Boden gebaut ist, sondern in der Luft schwebt. Prachtvoll, aber unerreichbar. Es ist ein Sinnbild für Pläne und Wünsche, die keinen festen Boden haben und doch so verlockend sind.

Ein Luftschloss ist ein Schloss ohne Mauern. Es braucht keinen Grundriss, keine Steine, keine Skizze. Es entsteht in unseren Gedanken, wenn wir es uns erlauben, uns in ihnen zu verlieren, die Realität für eine Weile hinter und lassen. In Plänen, die vielleicht nie Wirklichkeit werden, in Geschichten, die wir uns selbst ausdenken, um den grauen Alltag ein wenig bunter zu machen. Für uns oder für uns UND andere. Beim Luftschloss-Bau ist alles möglich, Baugenehmigung braucht man keine.

Das Schöne an einem Luftschloss ist, dass es total unrealistisch sein darf. Es muss nicht standhalten. Es darf zusammenfallen, wenn der Wind sich dreht. Und doch schenkt es uns für einen Moment ein Stück Freiheit, denn wer Luftschlösser baut, zeigt, dass sie / er träumen kann. Träume HAT. Und Hoffnung. Dass er wagt, über Grenzen hinwegzusehen, auch wenn er weiss, dass manches nie Wirklichkeit wird. Luftschlösser können aber auch Visionen sein und wer weiss, vielleicht kommt die Realität so einem Luftschloss irgendwann ein wenig näher und Wünsche und Visionen werden wahr(er).

Ich möchte euch dazu aufrufen, Luftschlösser zu bauen, denn hinter jedem Traum steckt auch ein kleiner Funke Hoffnung.

Auf eine Welt, in der viele Luftschlössser aus Hoffnung und Frieden gebaut werden, die all die Bunker und Panzer von dieser Welt verdrängen…

„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“

Albert Einstein