Drei kleine Superhelden – Der Stachel des Schreckens


Jimmy schnuppert an diesem unbekannten Stachel-Ungeheuer.
(Bilder: ChatGPT)

Es war ein ruhiger Nachmittag im Gehege, das von Sonnenstrahlen durchflutet war. Die drei kleinen Superhelden Arja, Tina und Jimmy waren wie immer neugierig unterwegs. Sie trugen heute wieder ihre kleinen Superhelden-Umhänge und waren auf der Suche nach einer Mission. Jimmy mit dem roten, Tina mit dem gelben und Arja mit dem blauen Umhang.

„Wollen wir durch den geheimen Gang raus?“ flüsterte Jimmy verschwörerisch.
„Oh ja!“ rief Tina begeistert und machte sich schon auf den Weg zum versteckten Durchgang hinter dem Salatblatt-Hügel.
Arja schnupperte mit ihrem kleinen Näschen in die Luft. „Es riecht schwer nach Abenteuer!“

Und los ging es! Der Tunnel war schmal, aber vertraut. Auf der anderen Seite öffnete sich der Garten wie eine grosse, grüne Welt voller Düfte, Geräusche und unbekannter Winkel.
Sie schnupperten an Kräutern, schauten einem dicken Käfer zu und liessen sich von einem Zitronenfalter ablenken , bis Jimmy plötzlich stehen blieb.

„Da! Was ist DAS denn?“
Vor ihm stand ein grosser, runder Blumentopf. Und darin ein sonderbares Gewächs mit dicken, grünen Armen, die mit kleinen Stacheln übersät waren.
„Sieht aus wie ein stacheliger Igelbaum“ fand Tina und kicherte.

„Vielleicht ist es ein schlafendes Ungeheuer mit Schuppenpanzer“ meinte Arja und holte vorsichtshalber ihre Lupe heraus, um sich das mal genauer anzuschauen. „Am Besten bleiben wir auf Abstand. Wer weiss, ob sich das Ungeheuer vielleicht plötzlich bewegen wird?“

Jimmy schlich sich trotz Warnung neugierig näher. „Ich schnuppere mal dran. Vielleicht kann man ihn essen.“

„Vorsicht!“ rief Arja, doch da war es schon geschehen!

Piks!
Jimmy quietschte laut auf und sprang zurück. „Autsch! Autsch! Ich hab was neben dem Öhrchen! Es tut weh!“
Ein kleiner, dünner Kaktusstachel hatte sich in sein Fell gebohrt und das war wirklich schmerzhaft.
Tina lief sofort zu ihm.
„Keine Panik, Super-Jimmy! Wir rufen die Menschen-Mama!“

Arja zückte ihr Superhelden-Notfallblatt (das in Wahrheit ein welkes Salatblatt war) und wedelte damit Richtung Haus. Falls die Menschen-Mama dies nicht sehen würde, pfiffen und quiekten alle drei noch dazu so laut, sie konnten, um sich bemerkbar zu machen.
Jimmy lag auf dem Boden und bewegte sich nicht, weil er Schmerzen hatte und nicht wollte, dass der Stachel sich noch tiefer in sein Fell bohrte.

Nur wenige Augenblicke später kam die Menschen-Mama, um nachzuschauen, was denn da los war. Sie staunte, als sie die Meerschweinchen so weit weg vom Gehege antraf, aber sie wusste, dass sie manchmal Ausflüge in den Garten machten.
Natürlich sah sie sofort, dass mit Jimmy etwas nicht stimmte. Sie kniete sich vorsichtig hin, sprach leise Worte, die nach Trost klangen, und nahm Jimmy liebevoll in die Hände.
Sie sah den Stachel, der in seinem Köpfchen steckte und entfernte ihn mit einer feinen Pinzette. Jimmy war ganz tapfer, auch wenn er ein bisschen zitterte. Es piekste nochmal ganz kurz und dann war der Stachel draussen.

Danach bekam er ein kleines Stückchen Gurke zur Belohnung und Tina und Arja gleich mit.

„Das war eine wichtige Mission“ sagte Arja und nickte ernst.
„Wir wissen jetzt: Kaktus sticht. Und Abenteuer pieksen manchmal ein bisschen“ grinste Tina.
Und manchmal sollte man auf seine Freundinnen hören…“ dachte Arja…

Jimmy seufzte. „Aber ich war der Erste, der sich an einem Kaktus verletzt hat. Das ist doch auch irgendwie heldenhaft? Jedenfalls habe ich euch jetzt davor beschützt, dass euch das JEMALS passieren wird. Wir wissen ja jetzt, bei einem Kaktus bleiben wir auf Sicherheits-Abstand.“

ENDE.

Die drei lachten, schauten noch einmal auf das stachelige Gewächs und beschlossen, den in Zukunft lieber in Ruhe zu lassen und weniger gefährliche Dinge zu erkunden…

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About Me

Mein Name ist Andrea und ich bin die Frau hinter den Worten und Gedanken in diesem Blog.
Alleinerziehende Mama eines Kindes im Autismus Spektrum, Sozialpädagogin und am Ende einfach ein Mensch auf dieser Erde wie jeder andere auch.