
Es war ein heisser Sommertag im Juli gewesen und die drei kleinen Superhelden Jimmy, Arja und Tina lagen satt und zufrieden in ihrem Häuschen. Sie waren froh, dass es langsam ein wenig kühler wurde. Draussen wurde es langsam dunkel.
Doch irgendetwas war anders als sonst. Es war nicht so wie sonst immer abends. Es wurde viel schneller dunkel und eine komische Stimmung lag in der Luft. Ein leiser Windhauch wehte durch das Gehege, die Blätter raschelten und am Horizont blitzte es ganz kurz auf. Dann war es wieder still. Die Meerschweinchen waren ein wenig unruhig, so blieben sie lieber ganz nah beieinander.
„Habt ihr das gesehen?“ flüsterte Tina und rückte noch ein bisschen näher zu den anderen.
„Vielleicht war das nur ein Fotoapparat“ murmelte Jimmy, obwohl er selbst ein bisschen nervös wirkte. Die Menschen-Mama machte ganz oft Fotos von ihnen, weil sie sie so süss fand und manchmal blitzte das dann auch. Ähnlich, aber doch irgendwie anders…
Da! Ein grollendes Geräusch rollte durch die Nacht. Donner! Ganz schön laut, tief und brummig. Arja zuckte zusammen. Ihre langen, weissen Haare zitterten leicht. „Das war kein Fotoapparat“, sagte sie leise.
Der Himmel wurde dunkler, der Wind stärker. Und dann – ZACK! Tschhhhh!!!– ein heller Blitz zuckte über den Himmel, direkt gefolgt von einem lauten Knall. Alle drei Meerschweinchen duckten sich erschrocken in ihrem Häuschen und rückten ganz nah zusammen. Für einen Moment lang war es ganz still.
Dann sagte Jimmy: „Ich glaube, der Himmel streitet sich gerade mit sich selbst.“
Tina kicherte. „Oder jemand hat ganz mega fest niesen müssen.“
Arja schmunzelte. „Oder vielleicht übt der Himmel gerade Schlagzeug spielen.“
Draussen begann es zu regnen. Ganz schnell richtig stark. Dicke Tropfen fielen aufs Dach. Doch drinnen war es trocken und warm. Die Menschen-Mama hatte gegen Abend noch extra Heu aufgefüllt und eine wasserfeste Decke ans Häuschen gehängt, damit kein Wind durchpustete. Nicht, dass sich am Ende noch eines erkältete!
Und sie wussten, dass sie immer mal nach ihnen schaute, um sich zu vergewissern, dass alles okay ist.
Die drei Superhelden fanden es eigentlich ganz kuschelig, so nah beieinander zu liegen. Wenn nur dieser laute Donner nicht wäre. Jedesmal erschraken sie zu Tode… Es dauerte aber nicht lange, da zog das Gewitter langsam weiter und die Blitze wurden seltener oder nur noch in weiter Entfernung und auch der Donner war nicht mehr so laut.
„Weisst du was?“ sagte Jimmy „Wir sind richtige kleine Superhelden. Wir haben das Gewitter überstanden und haben nun keine Angst mehr.“
„Und morgen riecht der Garten wieder ganz frisch“, flüsterte Tina und gähnte.
Arja nickte und murmelte: „Dann machen wir ein Abenteuer im Matsch.“
Sie erinnerten sich an ihren Freund, den Regenwurm, den sie vor einiger Zeit mal vor dem Vertrocknen gerettet hatten und waren sich sicher, dass der sich über den Regen sehr freute, denn Nass bekam ihm viel besser als Hitze und Trockenheit.
Und so schliefen die drei kleinen Superhelden ein, während es draussen noch die ganze Nacht leise weiter regnete…
ENDE.



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