
Es war ein warmer Tag auf der Wiese. Das lange Gras rauschte leise im Wind und eine ganzer Schwarm kleiner Schmetterlinge tanzte über den bunten Blüten herum.
Jimmy, Arja und Tina waren gerade auf Entdeckungstour, wie so oft, wenn es nach Abenteuer roch.
Da blieb Tina plötzlich stehen. „Was ist das denn?“, flüsterte sie und beugte sich vorsichtig nach vorn. Zwischen den Halmen lag etwas Glänzendes. Es war eine grosse Feder, viel grösser als jede Feder, die sie je gesehen hatten. Sie schimmerte in Blau, Grün und Gold und in der Mitte war ein dunkler Kreis, fast wie ein kleines Auge.
„Wow…“, hauchte Arja begeistert. „So etwas habe ich noch nie gesehen.“
„Ich auch nicht“, sagte Jimmy. Er trug seine Detektivmütze und sah darin super-süss aus. „Aber eins ist klar: das ist eine Vogelfeder.“
„Sicher?“, fragte Tina.
„Natürlich! Alle Federn stammen doch von Vögeln“, erklärte Arja klug.
Die drei Meerschweinchen setzten sich um die geheimnisvolle Feder herum und betrachteten sie. Tina drehte sie vorsichtig mit der Pfote hin und her.
„Was für ein Vogel trägt denn bitte so etwas? Der muss ja riesig sein! Und wunderschön noch dazu!“, überlegte sie laut.
„Vielleicht lebt er ganz weit weg. Zum Beispiel in Australien oder Südamerika und ist nur zu Besuch? Oder vielleicht hat er sich verflogen?“, flüsterte Arja.
Jimmy sprang auf. „Dann ist das unser Fall! Wir müssen herausfinden, wem diese Feder gehört!“
Und schon machten sich die drei kleinen Superhelden auf den Weg. Neugierig, mutig und voller Fragen.

Die drei kleinen Superhelden wanderten über die Wiese, die geheimnisvolle Feder trug Arja vorsichtig auf dem Rücken.
„Vielleicht weiss der Schmetterling etwas?“, schlug Arja vor. Gemeinsam gingen zu einem bunten Schmetterling, der gerade auf einer Löwenzahnblüte sass.
„Hallo!“, rief Jimmy. „Hast du so eine Feder schon mal gesehen?“
Der Schmetterling flatterte ein Stück nach oben und betrachtete die Feder von allen Seiten.
„Hm… wunderschön. Nein, so etwas kenne ich nicht. Viel zu gross für uns Wiesenbewohner. Vielleicht ist sie von einer Fee? Aber vielleicht weiss der Maulwurf mehr, er hört alles unter der Erde!“
Also marschierten sie weiter zur alten Maulwurfshügelreihe. Schlurf… schnaub… der Maulwurf grub sich gerade als sie ankamen, vor ihnen aus dem Boden.
„Oh! Besuch! Was kann ich für euch tun?“ Tina zeigte ihm die Feder. „Weisst du vielleicht, wer die verloren haben könnte?“
Der Maulwurf blinzelte durch seine Brille.
„So etwas Schönes? Noch nie gesehen. Aber ich habe gehört, wie heute früh ungewohnte Schritte auf der Wiese waren und ein leises Rascheln. Vielleicht war’s die Besitzerin dieser Feder?“
„Danke, Herr Maulwurf!“, riefen die drei Meerschweinchen.
Gerade als sie sich wieder auf den Weg machten, hörten sie ein Rascheln im hohen Gras.
„Pssst!“, flüsterte Jimmy. Sie duckten sich hinter einen Busch.
Und dann trat ein grosser, prächtiger und sehr eleganter Vogel aus dem Gras. Er hatte einen langen, schlanken Hals, schimmerndes blaues Gefieder und am Rücken trug er etwas, das sich langsam auffächerte. Weiter… weiter… bis daraus ein riesiges, leuchtendes Rad aus Federn wurde.

„Ooooooh…“, flüsterten alle drei gleichzeitig.
Arja zupfte aufgeregt an Jimmys Arm. „Ich glaube, wir haben unseren Vogel gefunden.“
Der Pfau drehte sich langsam, stolz und würdevoll, sein Rad glänzte in Blau- und Grüntönen in der Sonne. Und genau in der Mitte fehlte eine Feder.
Tina trat vorsichtig aus dem Gebüsch und hielt die Feder hoch. Der Pfau neigte den Kopf und lächelte.
„Danke“, sagte er mit sanfter Stimme. „Ich habe sie heute Morgen verloren. Ich bin nur auf Besuch hier, ich wohne sonst weiter südlich, in einem Garten mit grossen Steinen und vielen bunten Blumen.“
Die drei Meerschweinchen verneigten sich leicht.
„Ihre Federn sind wunderschön“, sagte Tina.
„Und ihr seid sehr mutige kleine Entdecker“, antwortete der Pfau. „Vielen Dank. Wenn ihr möchtet, dürft ihr die Feder als Andenken an mich behalten.“
Darüber freute sich ganz besonders Tina sehr. In Gedanken malte sie sich aus, wie sie daraus einen schönen Haarschmuck für sich anfertigen würde…
Später, als sie wieder auf ihrem Lieblingsplatz im Gras lagen, schauten die drei Meerschweinchen in den Himmel.
„Ich finde, das war heute das schönste Abenteuer“, sagte Tina leise.
„Und das schillerndste“, fügte Arja hinzu.
„Und das mit den meisten Federn!“, lachte Jimmy.
Dann kuschelten sie sich aneinander und machten ein Schläfchen, denn schliesslich war dies ein ereignisreicher Tag gewesen.
ENDE.



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