
An einem warmen Frühlingsmorgen wuselten Jimmy, Arja und Tina wie immer durch den Garten, auf der Suche nach frischen leckeren Gräsern und Kräutern. Sie hatten gerade ein Nickerchen im Schatten der alten Himbeersträucher gemacht, als Arja plötzlich etwas entdeckte.
„Kommt schnell her! Hier ist was ganz Komisches in der Erde!“, rief sie aufgeregt. Jimmy und Tina eilten zu ihr. Vor ihnen lag ein kleiner Haufen lockerer Erde und darin waren viele winzige, runde Kügelchen zu sehen. Hellbraun und weich. Sie glitzerten ein bisschen in der Morgensonne.
„Was das wohl ist?“, fragte Tina neugierig.
„Vielleicht sind es Murmeln von einem Menschenkind?“, überlegte Arja.
„Oder kleine Knöpfe, die jemand verloren hat“, murmelte Jimmy.
Die drei Meerschweinchen setzten sich auf den Boden und beobachteten die geheimnisvollen Kügelchen interessiert.
Nichts passierte.
Eine Stunde verging.
Dann noch eine.
Gerade wollten sie schon weiterziehen, als sich eines der Kügelchen ganz leicht anfing zu bewegen. Dann noch eins. Und plötzlich – knack! – platzte eines auf und heraus kroch ein winziges, kleines Tierchen mit sechs Beinchen und ganz langen Fühlern.
„Eine kleine Baby-Ameise!“, rief Tina begeistert. „Oder ist das ein Käferchen?“
Nach und nach schlüpften immer mehr kleine Insekten aus all den Kügelchen. Sie krochen vorsichtig aus der Erde, wuselten kreuz und quer durcheinander herum, streckten ihre Fühler in die Luft und verschwanden dann in kleinen Grüppchen in den Bodenritzen.
Gerade als Tina noch einem der winzigen Krabbler hinterherschaute, raschelte es leise im Laub neben ihnen. Eine etwas größere Gestalt kam langsam und majestätisch aus dem Schatten. Ein Insekt mit einem glänzenden, runden Körper, langen Fühlern und ruhigen Bewegungen.
„Wer seid ihr?“, fragte Jimmy vorsichtig.
Das Insekt lächelte, soweit Insekten eben lächeln können. „Ich bin die Mutter der Kleinen“ sagte sie mit sanfter Stimme. „Ich habe meine Eier hier in der warmen Erde abgelegt. Jetzt sind sie geschlüpft und machen sich auf in ihr eigenes abenteuerliches Leben.“

Arja staunte. „Du bist also die Mutter-Ameise?“
Das Insekt nickte. „Ich komme nur kurz, um nachzusehen, ob es ihnen gut geht. Dann lasse ich sie ziehen. So ist es bei uns.“
Die drei Meerschweinchen blickten ehrfürchtig auf das Mutter-Insekt. Für einen Moment war alles still.
„Du hast etwas ganz Wunderbares gemacht“, sagte Tina schliesslich leise.
„Danke“, antwortete das Insekt. „Und danke euch fürs Aufpassen.“
Dann verschwand sie ganz leise wieder zwischen den Blättern.
Die drei Meerschweinchen waren ganz still. So etwas hatten sie noch nie gesehen.
Am Abend, als die Sonne unterging, sassen sie noch immer dort.
„Die Natur ist wirklich ein Wunder“, flüsterte Arja.
„Und so geheimnisvoll“, fügte Jimmy hinzu.
„Vielleicht sind wir heute ein bisschen klüger geworden“, sagte Tina und lächelte.
Und so endete ein weiterer aufregender Tag im Leben der drei kleinen Superhelden – mit einem Geheimnis aus dem Leben, aus der Natur.
Beeindruckt und hungrig machten sich die drei Meerschweinchen über den Gemüseteller her, den ihr Mensch ihnen hingestellt hatte…
ENDE.



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