
Es war eigentlich ein ganz normaler Nachmittag im Meerschweinchen-Haus.
Die Sonne schien durchs Fenster und die Meerschweinchen lagen in ihren Häuschen und schliefen. Jimmy träumte gerade genüsslich von einem ganzen Berg aus Karotten und Gurken… Vom Träumen bekam er ein Hüngerchen und wachte auf.
„Heute gibt’s Karotten zum Znacht!“ freute sich Aria und schaute in den Kühlschrank.
Aber – oh Schreck! Der Karottenteller war leer! Tina kam erschrocken angerannt und schaute ihr über den Rücken. „Die Karotten sind weg!“, quieckte sie empört. „Gestohlen!“. Ein Meerschweinchen-Notfall!
Jimmy, Arja und Tina sahen sich an.
Ja, es war Zeit für eine neue Mission.
Sie waren nämlich nicht nur Superhelden – sondern auch Meerschweinchen-Detektive! Und wenn es ums Fressen ging, war mit ihnen wirklich nicht zu spassen…
Ein neuer Fall: Die verschwundenen Karotten!
Arja fand, dass sie die beste Nase von den Dreien hat und schnupperte sogleich am Kühlschrankboden herum, um eine Spur zu finden.
„Ich rieche etwas… Knoblauch? Nein… Käsefüsse?“
„Käsefüsse?!“, quiekte Tina und schaute sie halb fragend, halb entsetzt an.
Jimmy grinste. „Wir folgen der Spur!“
Beim genauer Hinschauen fanden sie winzige, orangefarbene Krümel, die vom Kühlschrank zur Haustür führten. Sie folgten der Spur und Jimmy konnte sich nicht zurückhalten, gleich die ganze Spur aufzufressen.
„Da! Fussspuren!“
„Und da ein Stück Karottenschale!“, sagte Arja.
Die Spur führte sie durch den Garten, vorbei an roten und gelben Tulpen, unter dem Apfelbaum durch, durchs hohe Gras. Es war wunderbar! Am liebsten wären sie da ein wenig geblieben… all dieser leckere Löwenzahn. Diese saftigen, wunderbaren Blätter und Gräser… Aber Tina zog die anderen beiden weiter, die zarten Frühlingspflänzchen mussten bis später warten. Zuerst musste dieser Fall dringend gelöst werden.
Immer wieder lagen kleine Karottenschalen-Stücke auf dem Boden und es war einfach, der Spur zu folgen. Sie führte eindeutig zum Geräteschuppen. Die drei legten ein Ohr an die Tür, um zu lauschen. Drinnen hörten sie ein lautes Rascheln. Ein bisschen Angst hatten sie schon, aber keine:r der drei mochte es zugeben, also sagte niemand etwas.
„Pssst“, flüsterte Jimmy.
Langsam schlichen sie näher. Jimmy wurde etwas nervös. Er schaute zurück und bemerkte, dass er eine Kotbällchen-Spur hinterlassen hatte… Seine Nerven waren nicht die besten, das war kein Geheimnis…
Sie schoben die Tür langsam auf und schwupps!!!! Ein grosser, wuscheliger Hase hüpfte erschrocken auf. In seiner weissen Pfote hielt er eine grosse, orange Karotte, sogar noch mit dem grünen, leckeren Kraut dran.
Das sind unsere Znacht-Karotten!“, sagte Tina streng und blickte in vorwurfsvoll an.
„Oh!“, sagte der Hase erschrocken. „Ich dachte, die wären… naja… übrig?“
Irgendwie tat er Arja ein bisschen leid, wo er doch so schuldig dreinblickte… „Wir können teilen“ schlug sie versöhnlich vor.
Jimmy und Tina nickten. „Aber nächstes Mal fragen, ja?“
Der Hase versprach, NIE wieder heimlich ins Haus zu hopsen, um etwas aus dem Kühlschrank zu stibitzen.
Stattdessen brachte er am Abend frische Salatblätter und Löwenzahn mit. Und ein paar Karotten waren auch noch übrig. Ein richtiges Festessen und es hatte genug für alle.
Der Hase war happy! Zusammen mit seinen neuen Freunden machte das Essen sowieso noch viel mehr Spass, als ganz alleine.
Und Jimmy, Arja und Tina?
Sie waren wieder mal Helden – und richtig gute Spürnasen!
Gut gemacht!
ENDE.



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