Türchen 23

Die traurigen und schockierenden Bilder von Magdeburg begleiten uns durch die Tage im Moment. Man möge denken, diese Bilder wären sehr unpassend für die Weihnachtszeit, wo es doch eigentlich besonders in dieser Zeit ganz fest um Frieden und Liebe gehen sollte.

Aus diesem Grund finde ich es gerade sehr passend hinzuschauen. Hinzuschauen, was die Absenz von Frieden und Liebe mit Menschen machen kann. In der Weihnachtszeit und immer.

Exklusion fördert Extremismus.

Man kann nicht verhindern, dass Menschen durchdrehen und schlimme Dinge tun. Ich glaube aber schon, dass wir Prävention betreiben könnten. Viel mehr. Und damit das Risiko und solche Taten hoffentlich zumindest vermindern.

Das Potential, psychisch oder geistig in einen Zustand zu kommen, in dem wir nicht mehr uns selbst sind, in dem wir totaaaal durchdrehen, das haben wir Menschen alle in uns. Da gibt es verschiedene Krankheiten, die dafür in Frage kommen. Das ist ein unschöner Gedanke, aber es ist trotzdem so.

Menschen, die isoliert sind oder werden, sind mehr gefährdet, sich ungesunden und unguten Gruppierungen anzuschliessen, die ja genau von solchen Menschen – verzweifelten, wütenden Menschen – leben. Sich nähren von diesen Gefühlen und sie für ihre Zwecke nutzen. Ich bin dafür überzeugt, dass das einfach ist. Zugehörigkeit geben, Verständnis vermitteln, die Trauer und die Wut bestätigen und verstärken, aufwiegeln… Und dann tun Menschen wahnsinnige Dinge aus Loyalität und wohl auch aus grenzenlosem Hass, Unzufriedenheit oder was auch immer es sein mag.

Ich finde, Inklusion ist eine Lösung. Wenn jeder Mensch genau so, wie er ist, dazu gehört, ein willkommener Teil unserer Gesellschaft ist, teilhaben kann und gesehen und gehört wird, tut das viel Gutes für die psychische Gesundheit. Und schlussendlich dann auch gegen Gewalt gegen sich selbst oder andere…

Das ist ein sehr weihnächtlicher Wunsch, finde ich.