Wie wenig übrig bleibt…


Wenn man sich überlegt, was ein Mensch ganz am Schluss noch hat – dann, wenn er aufs Sterben wartet oder unerwartet von ihm mitgenommen wird – dann muss man sagen, dass das nicht mehr viel ist. Um es noch präziser zu sagen: Nichts mehr. Alles und alle, was ihm oder ihr in Lebzeiten wichtig und wertvoll war, bleibt hier in diesem Leben und dieser Mensch macht sich, so hoffen wir, auf den Weg ins Jenseits. Ganz allein und ohne etwas. Er lässt alles hier. Und alle. Sogar seinen eigenen Körper.U

Und dafür streben wir oder so viele von uns – und wenn man ehrlich ist, bleibt einem auch gar nicht viel anderes übrig – nach mehr und noch mehr? Geben so vieles auf und manchmal auch uns selbst, um einfach genügend oder mehr als genügend Geld zu verdienen und zu besitzen?
Besitzen
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Darum geht es im Leben ganz oft.
Natürlich bleibt das alles dann hier und die Nachkommen freuen sich darüber. Das ist auch schön. Tatsächlich. Aber eigentlich muss ich sagen, ich wünsche mir eine Welt, in der wir viel, viel mehr Wert darauf legen würden, einander statt Geld und Besitztum so viel mehr von uns selbst zu hinterlassen… Manchmal habe ich das Gefühl, wir verpassen so vieles, weil wir (meiner Meinung nach) so oft vergessen, was wirklich wertvoll ist.

Ich weiss nicht, was gerade los ist mit dem Sterben… Es passiert gerade ganz vieles und ich mache mir viele Gedanken darüber. Es sind nicht schlimme oder niedergeschlagene. Einfach Gedanken. Tiefe.

Von Herzen denke ich dabei an Val, die letzte Woche gestorben ist.
An meinen Götti (Taufpate), der letzte Nacht verstorben ist.
Und an meine Schwiegermutter (ich habe gelesen, dass diese Verwandtschaftstitel auch bei einer Trennung / Scheidung bestehen bleiben, deswegen nenne ich sie nicht Ex-Schwiegermutter), die in England ganz still und leise auf ihr Sterben wartet.

Hier brennt eine Kerze für sie alle.

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About Me

Mein Name ist Andrea und ich bin die Frau hinter den Worten und Gedanken in diesem Blog.
Alleinerziehende Mama eines Kindes im Autismus Spektrum, Sozialpädagogin und am Ende einfach ein Mensch auf dieser Erde wie jeder andere auch.