
Ich weiss nicht, ob ich ans Manifestieren glaube. Ich glaube aber an die Kraft der Gedanken und schlussendlichch ist das wohl genau dasselbe.
Also wie öfter man sich selbst oder andern erzählt, wie hart oder unschön etwas gerade ist oder wie unzufrieden man ist, desto mehr denkt man auch daran und desto mehr setzen sich diese Gedanken in uns fest. Das ist sehr plausibel, finde ich.
Trotzdem bin ich sehr dafür, dass Schwierigkeiten immer thematisiert werden dürfen bzw. sogar sollen.
Wie ich immer sage, setzt sich das, was wir raus lassen, nicht in uns irgendwo fest. Erzählen ist wichtig. Teilen ist wichtig. Auch, um Schwierigkeiten zu normalisieren und um andern Menschen zu suggerieren, dass es normal ist, nicht immer 100% zurecht zu kommen. Und das ist es auch tatsächlich, auch wenn wir immer so tun, als wäre alles immer super.
Man kann beides tun. Den Tatsachen in die Augen schauen und sie zu akzeptieren UND dazu noch lösungsorientiert und ressourcenorientiert denken.
Das wäre zum Beispiel, wenn man im Dunkeln steht (Schwierigkeit), aber weiss dass man ein Feuerzeug (Ressource) in der Tasche hat und man dazu noch weiss, wie man es benützt (Ressource) und dies auch tut und dann nicht mehr ganz im Dunkeln steht (Lösung) und dann zB eine Kerze (Ressource) im Raum sieht (Ressource), die man anzünden kann (Ressource), um dann noch mehr zu sehen (Ressource und Lösung) usw…
Oder wenn man im Dunkeln ist (Schwierigkeit), aber keine Tasche dabei hat, man aber nach jemandem rufen kann (Ressource), der dann Hilfe holen kann oder uns zumindest beim Lösungen finden unterstützen kann mit den Ressourcen, die ihm zur Verfügung stehen und das sind dann ja ganz andere als unsere und in diesem Moment ganz sicher auch viel mehr als unsere, denn wir stehen ja im Dunkeln.
Und bis diese Hilfe dann fruchtet, haben wir immer noch innere Ressourcen, die uns helfen, Situationen zu überstehen und auch das gehört zum Leben. Aushalten. Das ist ganz sicher etwas vom Schwierigsten. Dann hilft es vielleicht, an etwas Schönes zu denken, Selbstgespräche zu führen, zu beten, zu singen, was auch immer… Aber all das sind Ressourcen und die haben wirklich alle, aber unterschiedliche, weil auch die Emotionen und Bedürfnisse unterschiedlich sind.
So gesehen macht es Sinn, eine Balance zu finden zwischen an die Schwierigkeiten zu denken, darüber zu spechen UND die Dinge darin zu sehen, die gut klappen. Die Dinge, die uns helfen in der Situation und die Dinge, die unsere Lichtblicke sind. Denn das Manifestieren bedeutet auch, dass wenn man an diese Lichtblicke ganz oft denkt und sie sich ganz oft ansieht, darüber spricht oder diese Dinge tut, die einem gut tun, dann werden die immer heller leuchten. Die werden in unseren Gedanken immer mehr Platz einnehmen und dann auch in unserem Leben.
Dasselbe passiert natürlich aber auch andersrum. Also wenn ich mir immer wieder das Schwierigst-Mögliche vorstelle, immer wieder und ganz oft das Dunkle, Schwere sehe, dann wird das immer mehr Platz einnehmen.
Wenn man sich das so überlegt, dann merkt man ja schnell, was gesünder und sicher auch wünschenswerter ist.
Ich merke immer wieder, wie ich mich über irgendwelche Kleinigkeiten mega freuen kann. In Normalsituationen das Besondere sehe. Und wie das mir gut tut.
Das ist eine meiner Bewältigungsstrategien.
Es wird wohl seine Gründe haben, dass ich sie mir angeeignet habe.
Ich finde, es ist eine grosse Ressource.
Ich bin eine Alleinerziehende einer autistischen Tochter. Es liegt in der Natur der Sache, dass ich manchmal etwas einsam bin. Erschöpft bin. Manchmal nur etwas und meistens sehr.
Dann male oder schreibe ich. Und wenn es nur ein paar Minuten sind.
Das tut mir gut. Das ist mein oben beschriebenes Licht…
Ziel ist es immer und immer wieder, dieses Licht nicht erlöschen zu lassen. Bei mir nicht und auch bei andern nicht. Auch da kann ich einen Beitrag leisten.



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