Juni


Der Juni ist da!
Mein Geburtstags-Monat, mein Lieblings-Monat. 🙂

Mein Kalenderspruch für den Juni lautet

Nichts ist nur schwarz oder weiss,
nichts nur gut oder böse.
Das Leben spielt sich irgendwo
dazwischen ab.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Corona-Zeit vor vier Jahren bei vielen Menschen all das, was zwischen schwarz und weiss noch ist, verschwinden liess. Aber vielleicht war es gar nicht in der Corona-Zeit, sondern es ist einfach so und ich habe einfach in dieser Zeit begonnen, es zu merken.

Ich finde das manchmal so schade, denn wenn man nur das eine sieht, erlebt man entweder sehr viel Dunkelheit, Leid und Frust über alles und jeden, gepaart mit maximaler Hoffnungslosigkeit oder dann das Gegenteil, was ja viel angenehmer ist, aber leider nicht anhält. So schwankt man zwischen schwarz und weiss hin und her und ich glaube, das kann einen Menschen ganz schön durchschütteln, so dass man dann irgendwann im Schwarz stecken bleibt, weil man keine Energie mehr hat.
Und eigentlich verpasst man so alles, was dazwischen noch ist und ich habe das Gefühl, dass das wahnsinnig viel ist. Irgendwie das ganze Leben.

Schlussendlich ist wirklich gar nichts im Leben nur schwarz oder nur weiss. Nur gut oder nur schlecht. Gerade das Gut und das Schlecht oder Böse, das ist beides so extrem wertend und kategorisierend und ich weiss, manchmal ist es einfach so. Ich glaube aber auch, dass es beides nicht rein gibt und darüber könnte ich jetzt mega lange schreiben, aber ich habe gerade nicht sooooo viel Zeit. Vielleicht ein anderes Mal.
Ich finde einfach, dass wir aufhören sollten mit in Schubladen stecken und werten, besonders mit dem negativ Bewerten und Beurteilen, was wirklich niemandem weiter hilft ausser vielleicht einem selber, wenn man sich durch die Abwertung anderer besser fühlt. Das ist ein anderes Thema and diese Haltung drücke ich ja in vielen meinen Texten immer wieder aus.

Aber zurück zum Thema…

Ich glaube, nie habe ich in meinem Leben schönere Momente erlebt als in meinen allerschlimmsten Zeiten.
Farbkleckse auf Schwarz.
Ich bin mir bewusst, dass die nicht schöner als andere schöne Momente waren, aber in schwierigen Zeiten sind das dann wie Rettungsringe, die einem zugeworfen werden und das macht sie umso wertvoller.
Und die gibt es immer, aber manchmal ist das Schwarz so nah vor unserem Kopf, wie ein Brett, dass wir nichts anderes mehr sehen können. Ich glaube, das muss man sich immer wieder bewusst sein. Es ist wirklich gut, nicht immer nur in die eine Richtung zu schauen. Es ist gut sich oder auch nur den Kopf mal zu drehen und sich umzuschauen, was da sonst noch ist oder ob man in der ganze Rundum-Sicht tatsächlich nur schwarz sieht.
Und dann hilft es, dies jemandem zu erzählen. Dies öffnet eine Tür, und wenn es nur einen Spalt breit ist, durch den dann frische Luft und auch Licht strömen kann, das es uns ermöglicht, wieder ein bisschen durchatmen und Zuversicht schöpfen zu können.

Ich wünsche mir immer wieder, wir Menschen würden uns viel weniger in den Extremen bewegen, sondern viel mehr die ganze Palette von Farben, Gefühlen und Dingen (mit viel Liebe) betrachten, die wir Menschen einander bieten und auch die das Leben uns zeigt. Und dass wir das alles halt auch viel mehr als schön und bereichernd betrachten könnten als wie wir es so oft tun, als schwierig.
Ich versuche das immer wieder ganz fest und es gelingt mir wirklich nicht immer. Aber immer öfter.

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About Me

Mein Name ist Andrea und ich bin die Frau hinter den Worten und Gedanken in diesem Blog.
Alleinerziehende Mama eines Kindes im Autismus Spektrum, Sozialpädagogin und am Ende einfach ein Mensch auf dieser Erde wie jeder andere auch.