In 10 Jahren


Täglicher Schreibanreiz
Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Wo ich mich in 10 Jahre sehe, das kann ich so wirklich nicht sagen. Ich mache mir irgendwie nicht so grosse Gedanken, welche Ziele ich noch erreichen will und was wann sein wird. In den letzten zwei Jahren ging es eigentlich sehr stark darum, das Jetzt zu überstehen und den Weg durch das Dickicht Schritt für Schritt zu bahnen. Das habe ich getan und das werde ich weiterhin tun. Nur, dass wir das Dickicht nun hinter uns gelassen haben und wieder auf einem begehbaren Weg unterwegs sind.

In 10 Jahren kann unglaublich vieles passieren. Es kann schon in 10 Tagen oder in 10 Minuten unglaublich viel passieren und man weiss nie, was noch kommt. Ich wünsche mir für meine Tochter, dass das meiste viel, viel einfacher wird und dass sie in 10 Jahren eine glückliche junge Frau ist, die gut im Leben steht, akzeptiert wird wie sie ist und so leben kann wie es ihr gut tut.
Dasselbe wünsche ich mir auch für mich. Nur das mit der „jungen Frau“ wird wohl nichts mehr 🙂
Wenn die Dinge für meine Tochter einfacher werden, dann werden sie auch für mich einfacher, da ich das alles ja trage. Also wird es mir sicher zu einem gewissen Grad auch gut gehen, wenn es ihr gut geht.
Ich würde mich freuen, wenn ich in den nächsten 10 Jahren etwas bewirken könnte in der Sozialarbeit / Sozialpädagogik, egal ob privat oder beruflich. Ich möchte meine schlimmen Erfahrungen der letzten Jahre nutzen, um Verständnis und Unterstützung zu fördern und versuchen zu verhindern, dass andere Familien sowas auch erleben müssen.

Einfach dass Kinder, die aus irgendwelchen Gründen in der Schule nicht mehr zurecht kommen, ernst genommen werden. Dass geschaut wird, warum das so ist und nach Lösungen gesucht wird. Dass ihr Wohl und ihre Gesundheit, körperlich wie psychisch, im Fokus ist, natürlich neben ihrem Recht auf Bildung.
Dass auch ihre Eltern und Familien ernst genommen werden. Dass mit ihnen zusammen gearbeitet wird und zwar auf Augenhöhe. Dass gesehen wird, dass es für Eltern wirklich schwer ist, wenn ein Kind so sehr leidet und dass dieses Leiden auf gar keinen Fall durch Unverständnis, Druck und Überforderung noch verstärkt werden darf.
Dass zusammen nach Lösungen gesucht wird, dass Wege ausprobiert werden, aber dass man auch Richtungsänderungen machen darf, falls diese nicht überzeugen.
Familien sollen nicht allein sein mit diesen Themen, denn es betrifft viele und schlussendlich wohl uns alle.

Ich möchte, dass Mobbing angegangen wird in den Schulen und zwar schon bevor ein Kind daran zerbricht. Ohne Schuldzuweisungen oder Bestrafen, sondern zusammen mit Kindern an der Gruppendynamik arbeiten und ihnen nah genug sein um zu erkennen, wo Potential für Konflikte ist. Kinder sollen in ihrem Verhalten unterstützt werden bevor sie mobben oder gemobbt werden.

Das alles sind wirklich Dinge, die mir sehr am Herzen liegen und wo ich mich gerne einbringen würde. Wie auch immer wieder Inklusion, was ja auch gut zu den oben beschriebenen Themen passt. Da wünsche ich mir natürlich schon, dass wir in den nächsten zehn Jahre viel mehr erreichen und umsetzen können als Gesellschaft als wir es in den letzten 10 Jahren getan haben oder bzw halt noch ganz viele Fortschritte machen können im Denken und auch im Handeln.

Mich einbringen? Wie, wo, was? Keine Ahnung. Ich glaube, wenn es soweit ist, wird es sich zeigen. Ein bisschen bin ich ja sowieso schon immer dran…
Es ist auch gar nicht so, dass ich in solchen Bereichen unbedingt überall aktiv mitarbeite muss, sondern vielleicht mithelfen kann zu bewirken, dass es getan wird.

Eine Antwort zu „In 10 Jahren”.

  1. So wie ich auch … Schönes Wochenende

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About Me

Mein Name ist Andrea und ich bin die Frau hinter den Worten und Gedanken in diesem Blog.
Alleinerziehende Mama eines Kindes im Autismus Spektrum, Sozialpädagogin und am Ende einfach ein Mensch auf dieser Erde wie jeder andere auch.