Beim Überlegen, was ich zu diesem Thema schreiben möchte ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich ein Leben ganz ohne gefühlte Misserfolge lebe. Mein Denken funktioniert offenbar irgendwie anders. Mir kommen weder wahnsinnige Erfolge, noch Misserfolge in den Sinn.
Aber mir kommen Situationen in den Sinn, in denen ich etwas erreicht oder geschafft habe und auch Situationen, in denen etwas nicht so geklappt hat, wie ich es mir erhofft oder erwünscht hatte. Situationen, in denen ich Lösungen oder andere Wege suchen musste. Und auch Situationen, in denen ich mehrere Male probieren musste, bis etwas klappte. Oder aufgegeben und es anders versucht habe.
Es kommt auch vor, dass ich etwas nicht alleine kann und ich mir Unterstützung von jemandem hole, der:die das besser kann als ich.
Aber als Misserfolge empfinde ich sowas nicht, denn ich habe weder an mich, noch an andere den Anspruch, alles wissen und können zu müssen. Wenn man möchte, kann man sich total vieles aneignen, aber ich habe nicht mal das Gefühl, dass man das bei jedem und allem tun muss.
Gestern war ich im Coop an der Selfscanning-Kasse, weil man an den zwei andern offenen Kassen echt lange anstehen musste. Mir gegenüber stand eine ältere Frau an und sagte, dass sie das nicht könnte, obwohl sie vor Jahren sogar im Coop an der Kasse gearbeitet hatte. Ich habe geantwortet, dass das wirklich einfach ist und wenn es ihr jemand erklären würde, sie das auf jeden Fall auch könnte.
Sie hat gesagt: ICH.WILL.DAS.GAR.NICHT.LERNEN.
Und genau so ist es, das finde ich tatsächlich auch sehr.
Man muss nicht alles lernen und können. Dafür haben wir doch auch einander. Jede:r kann etwas und jede:r kann etwas anderes, hat besondere Talente, Wissen oder Fähigkeiten und zusammen können wir ALLES.


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