Herausforderungen


Was sind deine größten Herausforderungen?

Herausforderungen sind ja im Grunde genommen nichts Schlechtes oder so. Sie bringen uns an unsere Grenzen und auch darüber hinaus und genau dieses „darüber hinaus“ beschert uns neue Erfahrungen und Erlebnisse. Und schlussendlich im besten Fall auch Entwicklung. Oder eine tiefe Krise, einen Zusammenbruch oder Absturz, je nachdem.
Beides ist möglich.
Sie ermöglichen uns ganz vieles, machen aber unter Umständen auch viel Stress, fressen Zeit und Nerven und bringen vieles durcheinander.

Was mich sehr herausfordert ist, dass der Weg zur Lösung, zum Ziel ganz oft einfach so viel Zeit braucht, weil er nicht gradlinig und auf dem kürzesten, direkten Weg verläuft. Immer wieder Geduld haben und (ab)warten, das ist schon schwierig manchmal.


Grundsätzlich habe ich nicht so grosse Mühe damit, mich Situationen zu stellen. Statt wegzuschauen und auszuweichen gehe ich ein Problem gern auf direktem Weg an, denn ich halte es nicht gut aus, in dieser unkomfortablen Lage dann länger als nötig auszuharren. Ich packe gerne an und löse. Ich gehe rein, will aber auch schnell wieder raus und das geht für mich nur auf dem direktesten Weg.
Aber das mit dem „schnell wieder raus“ klappt auch nicht immer bzw das Leben hat da manchmal andere Vorstellungen von „schnell“ als ich. Eine Lösung setzt eine Entwicklung oder / und die Zusammenarbeit mit andern Personen oder sogar Ämtern voraus, was einfach seine Zeit braucht. Wege sind auch meistens nicht von Anfang an klar ersichtlich. Man geht einen Schritt und dann noch einen und nicht selten gibt es noch eine Richtungsänderung oder man kommt nur langsam voran.
Gerade in der Zusammenarbeit mit offiziellen Stellen habe ich die Erfahrung gemacht, dass es gar nicht einfach ist, die Unterstützung, für die diese eigentlich zuständig wären, auch tatsächlich zu bekommen. Jedenfalls nicht bei der ersten Anfrage. Und so nimmt man dann oft mehrere Anläufe, um zu seinem Recht zu kommen.

Ich finde, das braucht nicht nur ganz viel Geduld und Hartnäckigkeit, es ist zudem auch noch wirklich ermüdend. Ganz besonders in einer Situation, in der man eh schon durch eine grosse Herausforderung ziemlichen Anstrengungen ausgesetzt ist.
Da ist es schon nicht immer einfach, ununterbrochen die Hoffnung und den Glauben an das Gute und an die Lösung nicht zu verlieren. Kommt wirklich immer alles gut? Wird es eine Lösung geben? In solchen Situationen wirklich immer lösungsorientiert, positiv und hoffnungsvoll zu bleiben, das ist wirklich eine grosse Herausforderung oder halt auch nicht immer möglich. Und ich glaube, man MUSS das auch gar nicht. Es ist okay, zwischendurch mal einzuknicken und sich auch mal fallen zu lassen, um darin wieder Kraft und Mut zu fassen für den weiteren Weg…

Ich glaube, Herausforderungen findet man ja nur anstrengend und einfach so richtig Scheisse, wenn man drin steckt und erst irgendwann später sieht man vielleicht, wie man sich darin entwickelt hat oder WAS sich daraus entwickelt hat, falls überhaupt. Es gibt ja durchaus auch Herausforderungen, die total unnötig sind.

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About Me

Mein Name ist Andrea und ich bin die Frau hinter den Worten und Gedanken in diesem Blog.
Alleinerziehende Mama eines Kindes im Autismus Spektrum, Sozialpädagogin und am Ende einfach ein Mensch auf dieser Erde wie jeder andere auch.