Der dreieinhalbte Advent


Es gibt doch so einen Spruch, den man auch heute noch manchmal hört, wenn jemand uns trösten möchte: Gott gibt dir nie mehr als du tragen kannst oder Wenn Gott nicht wüsste, dass du das tragen kannst, würde er es dir nicht geben.
Ich weiss nicht, ob das so stimmt… Ich glaube, nicht. Ich glaube, es ist einfach das Leben und seine und unsere Vergänglichkeit. Dinge zerbrechen manchmal und so auch wir.

Dies soll nun nicht zu einem Text über Gott werden und auch nicht in eine Diskussion über seine Existenz ausarten. Da gehen die Meinungen auseinander und vielleicht WEISS niemand etwas Genaues, weder die, die an ihn glauben noch die andern, denn man GLAUBT. Niemand weiss.

Ich glaube, manchmal mutet uns das Leben wirklich sehr viel zu.
Und ich finde, dieser Satz darf ohne „aber“ oder weitere Worte einfach so hier stehen.

Ich bin in diesem Jahr mit Frauen von Sternentaler vernetzt worden und bin sehr dankbar dafür. Ein Austausch, der bereichernder nicht sein könnte und Worte, die diese Frauen füreinander haben, die auch wirklich nicht wertschätzender und liebevoller sein könnten.
Andere Frauen lassen mich und andere teilhaben an den Situationen, in denen SIE gerade stecken. Lassen uns wissen, was herausfordernd ist, woran sie verzweifeln. Sie haben Fragen oder auch Ratschläge. Sie erzählen von Fortschritten und darüber, was sie erfreut. Sie sprechen andern Mut zu, sie motivieren und zeigen Verständnis.
Ich habe noch nie eine Facebook-Gruppe erlebt, die dermassen wohlwollend und wertschätzend ist.
Ich bin dankbar dafür.

Dieser Austausch und auch einfach nur das Lesen, was bei andern so los ist, bewegt viel in mir. Da ist sehr viel Mitgefühl in mir. Sehr viel Verständnis und auch oft Traurigkeit. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es ganz wenig Aufwand ist, ein nettes Wort, eine Aufmunterung oder ein Wunsch zu schreiben, dies aber für die Person, an die diese Worte gerichtet sind, ganz gross und ganz wichtig sind.
Das ist doch einfach nur schön.
https://www.sternentaler.ch

Heute ist mir noch etwas besonders Schönes „passiert“. Ich habe von Freunden in England eine kleine Video-Botschaft erhalten. Eine Mama und ihr Kind haben sie mir geschickt. Ich habe das Mädchen kennen gelernt, als es noch ein Kleinkind war, sie kann sich nicht daran erinnern. Ich war lange nicht in England wegen Lebensumständen, die sich verändert haben.
Sie haben mir im Video gesagt, dass meine Weihnachtskarte angekommen sei und ihnen sehr gefallen hat. Das Mädchen hat gemeint, ich sei eine berühmte Künstlerin, weil die Karte so schön sei. Als ihre Mama ihr erzählt hat, dass wir befreundet sind und wer wir sind, hat das Mädchen gestaunt. Es war einfach zuuuu süss. Sie haben dann bei Facebook Fotos von Karten und Bildern, die ich male, angeschaut und das Mädchen hat mir gesagt, dass sie alles wunderschön findet und irgendwann mal so schön malen können will wie ich. 🙂
Das ist doch wirklich sehr süss!!! MADE MY DAY!!!
Ich weiss, sie ist ein kleines Mädchen und sie findet bestimmt ganz viele Dinge schön. Aber wie wunderbar ist es denn, jemandem sowas genau so auch zu sagen? Ich habe mir dieses Video auf jeden Fall aufs Handy gespeichert und werde es mir immer mal wieder ansehen und mich dran freuen.
Wunderschön. Etwas sooo Kleines und doch so Bedeutungsvolles.

So denke ich,
dass wir uns nicht von der Last des Lebens
erdrücken lassen müssen,
wenn wir auch all das sehen,
was uns Flügel verleiht…

2 Antworten zu „Der dreieinhalbte Advent”.

  1. Ich glaube, da ist nichts dran. Wieviele zerbrechen daran?

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  2. Sicherlich ist an dem Spruch mit dem Tragen etwas dran – und jetzt kommt mein Aber – aber es wäre manchmal sehr schön, wenn jemand da wäre, der/die, wenn schon nicht mitträgt, wenigstens da ist!

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About Me

Mein Name ist Andrea und ich bin die Frau hinter den Worten und Gedanken in diesem Blog.
Alleinerziehende Mama eines Kindes im Autismus Spektrum, Sozialpädagogin und am Ende einfach ein Mensch auf dieser Erde wie jeder andere auch.