Wie das war vor 16 Jahren


Vor 16 Jahren war der 13. November ein Dienstag.

Eine Freundin besuchte mich frühmorgens zum Kaffee. Irgendwie konnte ich es nicht geniessen, weil ich ein sehr schlechtes Gefühl hatte. Das Gefühl, dass bei meinem Paps etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Aussergewöhnlich war dieses Gefühl nicht, denn ich machte mir in der letzten Zeit oft grosse Sorgen um ihn. Er hatte im Juni dieses Jahres die Diagnose Speiseröhren-Krebs bekommen. Er sagte nie viel, aber ich wusste, dass er sehr litt. Weil er auch wirklich viel zu lang damit gewartet hatte, wegen seinen Schluckbeschwerden zum Arzt zu gehen, war der Tumor bereits gross und verhinderte die Nahrungsaufnahme. Mein Vater verlor dadurch sehr schnell viel Gewicht und Kraft. Chemo und Bestrahlungen bekämpften den Krebs, machten aber auch ihn sehr schwach.

Seit ein paar Tagen hatte mein Vater eine Behandlungspause. Er fühlte sich ein wenig besser und kräftiger. Bald sollte es mit Bestrahlungen und Chemo wieder weiter gehen. Soweit sollte es jedoch gar nicht kommen, denn am frühen Morgen des 13. November verstarb mein Vater. Ich fand ihn tot in seinem Bett, als ich meinem Gefühl nachgab, hin fuhr und nachschaute.

Das war auch einer der Momente in meinem Leben, nachdem fast nichts mehr so wie vorher war. Wenn Eltern sterben ist das für Kinder einschneidend und ein grosser Verlust, egal wie alt sie sind. Das ist einfach so.

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About Me

Mein Name ist Andrea und ich bin die Frau hinter den Worten und Gedanken in diesem Blog.
Alleinerziehende Mama eines Kindes im Autismus Spektrum, Sozialpädagogin und am Ende einfach ein Mensch auf dieser Erde wie jeder andere auch.