
Polarisierung und Extreme gehören zum Zeitgeist unserer Gesellschaft schon seit ein paar Jahren. Schwarz-Weiss-Denken scheint sich zu verbreiten. Das ein wenig informiert sein über alles macht, dass wir Menschen meinen, alles zu wissen, uns über alles eine gültige Meinung zu bilden. Dass wir vieles nicht oder nur halb wissen, wissen wir nicht. Dass wir gut prüfen müssen, wo wir uns informieren, ebenfalls nicht.
Wir geraten dadurch aus dem Gleichgewicht, aus der Balance. Wir kippen hin und her zwischen den Polen, wenn wir uns nirgends festhalten können und so kommt es, dass viele sich festhalten. Das gibt Sicherheit, das verunmöglicht aber auch Flexibilität und Offenheit. Uns an einem der extremen Pole festzuhalten und dort zu verharren, verhindert Weitsicht und neue Horizonte, wir und unsere Meinung werden starrer.
Ich glaube, es geht vielen so, es ist auch verständlich. Ich glaube aber auch, dass es wichtig ist, verschiedene Aspekte von Themen zu sehen und wenn man eine Meinung haben möchte, sich gewissenhaft über etwas zu informieren. Und wenn man das nicht möchte oder kann, dass es einfach auch wieder okay ist, wenn man mal keine Meinung hat oder sagt, dass man es nicht so genau weiss.
Ich finde die Zwischentöne viel gesunder als die Extreme. Nichts ist ganz Schwarz oder ganz Weiss. Nichts ist nur gut oder nur böse. Das Leben besteht nicht nur aus einem Thema und jedes Thema wiederum hat so viele Facetten und betrifft jede:n wiederum so unterschiedlich, dass man einfach im Denken flexibel bleiben muss, um das alles erfassen zu können. Extreme bedienen schlussendlich nur die Interessen von wenigen. Die Mehrheit liegt zwischen den Polen und das sind WIR.


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