
Viele empfinden gendern als schwierig und umständlich. Sie finden gar, dass es unsere Sprache kaputt macht oder verwüstet.
Ich glaube, das ist zum einen so, weil es ein Dazu-Lernen und eine Veränderung unserer kommunikativen Gewohnheiten erfordert. Aber warum sollte es denn okay sein, sich als Frau einfach damit zufrieden zu geben, dass man vermutlich mitgemeint wurde? Und dann frage ich mich, wie es umgekehrt wäre. Wie wäre es, wenn wir die nächsten 200 Jahre lang überall die weibliche Form verwenden und sich die Männer gerne mitgemeint fühlen dürfen? Ich glaube, dann würden sich vielleicht plötzlich einige daran stören, die das jetzt alles nur Gender-Wahnsinn und sehr unnötig finden.
Wir leben in einer Welt, in der Jahrzehnte, Jahrhunderte lang alles auf den Mann ausgerichtet wurde. Forschung, Medizin, Berufe, Politik… und Sprache.
Welche Begründung gäbe es denn, dass sich das nun nicht ändern darf? Mir fällt keine ein.
Ich muss mich auch noch daran gewöhnen, mich zeitgemäss auszudrücken, denn es geht beim Gendern längst nicht nur darum, Frauen mitzuerwähnen. Es geht darum, alle Menschen mitzuerwähnen und anzusprechen.
So versuche ich eigentlich so oft wie möglich, Begriffe zu finden, die alle beinhalten, wie zB. Personen, Menschen, Mitarbeitende, Personal, Teilnehmende usw. Das ist manchmal einfacher, als mit Doppelpunkten oder Sternchen die weibliche UND männliche Form zu erwähnen. Aber oft geht es halt einfach nicht anders. und ist durchaus auch easy machbar.
Wir werden uns daran gewöhnen. Schlimm genug, dass es nicht schon längst so ist. Sprache ist auch übrigens immer im Wandel, verändert sich laufend. Das ist total normal.


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