
Je mehr Jahre ich auf diesem Planeten lebe, in diesem Leben Erfahrungen sammle, desto mehr Mühe habe ich mit der Angewohnheit des Menschen, alles und jede:n immerzu zu bewerten. Nicht zu werten geht gar nicht. Wir messen alles daran, ob es uns gefällt und ob wir es als „gut“ oder „schlecht“ empfinden. Dieses Werten ist nicht nur total subjektiv, sondern auch total unnötig, wenn man es mal genauer betrachtet. Selbstverständlich dient das Werten und das Beurteilen von Menschen und Dingen zu unserer Orientierung. Es hilft uns, uns eine Meinung zu bilden, uns abzugrenzen oder herauszufinden, was oder wer uns interessiert. Das ist natürlich wichtig.
Und doch glaube ich, dass wir viel zu viel werten und dass es in den meisten Situatioin nicht nötig ist. Wir werten nicht nur zu unserer Orientierung, sondern auch, um andere Zwecke zu bedienen. Werten – und vor allem ABwerten – kann sehr grossen Schaden anrichten bei andern Menschen, ich finde das muss man sich durchaus bewusst sein.
Zudem ist das Werten ja das eine. Es andern mitzuteilen ist das andere. Ist da wirklich immer notwendig? Muss man wirklich über alles und jede:n eine Meinung haben und brauchen die auch wirklich alle zu wissen?
Ich finde dazu, dass das unnötig ist. Ich will mir nicht zu allem eine Meinung machen müssen und möchte mich darauf achten, diese dann auch so mitzuteilen als das, was sie eigentlich ist. Nämlich meine subjektive Wahrnehmung. Ausser es geht darum um Themen, in denen ich mich mega gut auskenne. Dann ist es natürlich etwas anderes.
Ich finde auch, man sollte sich immer bewusst sein, dass das was ICH negativ bewerte oder als wertlos erachte, weil es für mich keinen Mehrwert bedeutet, für jemand anderen die Welt bedeuten kann. Das können Gegenstände, Orte oder auch Menschen sein. Deswegen ist es ganz bestimmt angebracht, allen und allem mit Respekt zu begegnen und Sorge zu tragen. Das hat wohl eh noch nie jemandem oder etwas geschadet…


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