Sie befinden sich auf dem falschen Weg. Bitte wenden!


Vor ein paar Wochen habe ich darüber geschrieben, welche Wege wir momentan so einschlagen und welche Gedanken ich mir dazu mache. https://puremyself.blog/2022/04/12/wohin-gehen-wir/

Und heute mache ich mir solche Gedanken wieder und zwar weil morgen Muttertag ist. Auch über den Muttertag habe ich schon mal geschrieben. Das war vor vier Jahren:
https://puremyself.blog/2018/05/13/muttertag/amp/

Heute gehts mir weniger um den Muttertag als um uns und unsere Werte im Leben.
Muttertag kann man toll oder nicht finden, das ist klar. So wie der Valentinstag ist das ein Tag, der vor allem für die Blumenläden und auch für die Restaurants lukrativ ist und deswegen wird auch viel Werbung dafür gemacht.
Ich finde diesen Tag eigentlich seit ich ein Kind habe immer sehr schön. Ein Tag, an dem es sich etwas Schönes einfallen lässt, Frühstück macht oder in der Schule ein Geschenk bastelt. Ganz besonders schön fand ich dabei aber die Freude meiner Tochter darüber, dass sie MIR eine Freude machen kann.
Bei uns in der Familie haben wir auch immer den Vatertag „gefeiert“ und zwar den englischen, da mein Ex-Mann Engländer ist. So wie Muttertag, nur aber im Juni und für den Papa. Das macht sie auch heute noch und ich helfe ihr bei der Vorbereitung, auch wenn wir nicht mehr zusammen sind.

In den vergangenen Jahren hat meine Tochter jedes Jahr in der Schule etwas gebastelt bzw hergestellt für den Muttertag und dazu eine schöne Karte gemacht und geschrieben. Ich habe mich über diese Geschenke wirklich immer ganz besonders gefreut. Dieses Jahr haben sie nichts gemacht, vermutlich weil sie langsam zu gross dafür sind und die LehrerInnen denken, sie könnten das selbständig zuhause tun. Ist auch okay so.

Nun hat mir gestern aber eine Freundin, die in einem Kindergarten arbeitet, erzählt, dass das mit den Muttertagsgeschenken bei ihnen in der Schule eigentlich sozusagen abgeschafft wurde. Es wird also nicht mehr gebastelt, geschrieben und gemalt für die Mama.
Die Gründe dafür sind in der Gleichberechtigung zu finden. Es ist unfair, dem Mami „Danke“ zu sagen und dem Papi nicht. Deswegen tut man es nun also lieber gar nicht mehr. Niemandem.

Also wenn Mama EINEN Ehrentag im Jahr hat und sich verwöhnen lassen darf, dann könnte das verletzend für den Papa sein? Oder für Frauen, die keine Kinder haben? Diskriminierend? Oder ist es ein unnötig schöner Tag?
Also schafft man das lieber gleich ganz ab, statt gegebenenfalls BEIDE zu ehren?
Wirklich? WTF????

Frauen haben so grosse Angst, Männer zu diskriminieren, indem sie sich auf dieselbe Ebene wie sie stellen. Das muss wirklich aufhören. Natürlich verändert sich auch ein männliches Leben, wenn Frauen sich verändern, denn das alles hängt ja zusammen. Aber eine Veränderung ist doch nichts Schlimmes!
Und Männer haben offenbar diese Angst auch. Die Angst, verdrängt zu werden oder was auch immer.
Die Welt hat nicht unterschiedliche Ebenen, nein. Diese Ebenen machen wir nur in unseren Köpfen. Eigentlich stehen wir alle auf dem selben Boden und sind total gleichwertig, egal wer wir sind, welches Geschlecht, welche Nationalität oder Religion, welche Hautfarbe oder welches Alter, welche Fähigkeiten oder welche Schwächen wir haben.

Aber es geht ganz viel um Wertschätzung. Und wenn jemand geschätzt wird für das was er oder sie tut, ist es nicht der Sinn davon, jemand anderen damit abzuwerten. Also wenn man sagt, dass diese Frau eine super Mutter ist, dann sagt das über den Mann zB gar nichts aus. Insgeheim wird von wahnsinnig sensiblen Ohren aber zwischen den Zeilen gehört, dass der Mann ein schlechter Papa ist.
Dasselbe im Berufsleben und überall.

Richtig bescheuert. Wenn jemand gelobt oder geehrt wird, werden die andern nicht damit abgewertet, es wird aber oft so empfunden. Und warum? Unsicherheit, Angst, Neid, Eifersucht?
Es ist nicht ENTWEDER ODER und es ist nicht ABER. Sondern es ist UND und AUCH. Es geht nicht um Konkurrenz, sondern um Miteinander und Füreinander.

Es geht nicht um Krieg und Machtspiele, sondern um Liebe und Frieden.

Und so könnte man dem Mami zB morgen mit gutem Gewissen etwas schenken oder ganz fest Danke sagen, ohne dass jemand anderer denken müsste, er werde benachteiligt…

3 Antworten zu „Sie befinden sich auf dem falschen Weg. Bitte wenden!”.

  1. Ich glaube, vor allem ist der Tag für die Kinder wichtig. Mal etwas Besonderes machen. Das ist doch schön.

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  2. Ich hatte die Diskussion heute morgen mit meiner Tochter, die mittlerweile selbst dreifache Mutter ist. Mittlerweile akzeptiere ich Muttertage, auch wenn sie nur ein Symbol sind. Aber Symbole wirken auch real. Auf alle Fälle werde ich meiner Tochter zum Muttertag gratulieren.
    Mit dem Vatertag gehe ich jedoch kritischer um. Ich sehe keinen Grund, für irgendwas gefeiert zu werden, auch wenn ich in Bezug auf Gleichberechtigung viel dazu gelernt habe. Aber erst im Laufe der Zeit, am Anfang war ich noch nicht so weit. Und der Anfang ist der Grund für meine Distanz zu einem Vatertag.

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  3. Auf so eine Idee wäre ich nie gekommen, dass sich Väter vom Muttertag benachteiligt fühlen. 🤔Die Schule hätte ja auch einen „Elterntag“ daraus machen können…..
    Wir machen kein großes Ding am Muttertag, aber über eine Einladung vom Sohn freue ich natürlich und ich werde das Beisammensein genießen. Zusammen mit der Mutter seiner Freundin.

    Gefällt 3 Personen

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